Wanderungsgeschichte:
Beitrag zur
Einwanderung aus Luxemburg und Brabant
in die Pfalz
und in angrenzende Territorien
zwischen 1650 und 1750
- Daten - Fakten - Namen -
- mit vertiefender Darstellung der Einwanderung
in die Dörfer des Westricher Berglandes
Vorliegende Stoffsammlung wird
fortlaufend ergänzt,
zuletzt bearbeitet am 25. November 2015,
noch weiter in Arbeit
Verfasser:
Dr. Hermann Müller, Heppenheim a. d.
Bergstraße
Vorliegende Zusammenstellung
ist als Sammlung allgemein verfügbarer Informationen, Mitteilungen von Forscherkollegen, eigener Auswertungen,
Fragen und Analysen im Sinne einer erweiterten Stoffsammlung auf dem Weg zu
einer späteren, umfangreichen Veröffentlichung zu dem Thema zu sehen. Die Einstellung ins
Internet bereits im Bearbeitungsstatus soll dazu dienen, anderen Familien- und
Heimatforschern schon jetzt Hilfe und Anregungen zu geben und Anstöße für den
Austausch von Forschungsergebnissen zu erzeugen.
Ziel ist es, die
Ursachen, Einflussgrößen, geschichtlichen Hintergründe, Auswirkungen usw.
dieser Migration herauszuarbeiten und transparent zu machen.
Dabei geht es dem
Verfasser weniger um die Einzelpersonen, sondern mehr um die
Wanderungsgeschichte in ihrem gesamten Umfang sowie in ihrer gesamten
Ausprägung und Auswirkung. Daher wird auch keine Gesamtliste aller erfassten
Einwanderer - quasi als Nachschlagewerk für diejenigen, die einen Luxemburger
oder Brabanter suchen - erstellt. Vielmehr werden die Einwanderer nach
Territorien, Pfarreien und Orten erfasst. Dies unterstützt eine differenzierte
Auswertung für die einzelnen Regionen der Pfalz.
Eine erste Veröffentlichung zu dem
Thema finden Sie im Heimatjahrbuch 2014 des Landkreises Kaiserslautern unter
dem Titel:
Einwanderung aus Luxemburg und
Brabant in den Landkreis Kaiserslautern nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Eine zweite Veröffentlichung erfolgte 2015 in der Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde unter dem Titel:
Einwanderung aus Luxemburg und
Brabant in die Pfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Die hier vorliegende
Arbeit bezieht sich vorrangig auf die Auswanderung aus Luxemburg und Brabant in
den Grenzen oder der sprachlichen Nutzung des 17. Jahrhunderts und schließt
damit auch heute niederländische und deutsche Gebiete ein. Hauptsächlich geht
es um das Gebiet der Spanischen und ab 1714 Österreichischen Niederlande.
Bezüglich der Einwanderung berücksichtigt die Arbeit vorrangig die Pfalz mit
dem Schwerpunkt Westpfalz, bezieht aber auch angrenzende Territorien wie die
Saarpfalz, Rheinhessen und Südhessen bei vorliegenden Daten mit ein. Ein
besonderer Blick gilt in der Westpfalz der Einwanderung in das "Westricher
Bergland".
Die parallel erfolgende
Einwanderung aus den deutschen Gebieten am Niederrhein soll in dieser Arbeit
bewusst nicht mit erfasst und abgedeckt werden, da diese Einwanderung in einer
eigenen Zusammenstellung (siehe www.mueller-heppenheim.de/juelich1.htm) erfasst werden soll.
Die Einwanderung aus
Belgien betrifft auch die Einwanderung aus dem französisch-sprachigen Belgien.
Diese Einwanderer nannte man Wallonen. Hierbei ist zu beachten, dass schon ab
1567, in dem Jahr in dem in den Niederlanden die spanische Terrorherrschaft
begann, die Auswanderung in die Pfalz begann. Es waren hauptsächlich
Tuchmacher. Diese Einwanderer kamen nach Lambrecht (1567), Otterberg (1579),
Annweiler (1593) und Zweibrücken (1605). Diese Einwanderung war deutlich vor
dem 30jährigen Krieg und hatte nichts mit der Wiederbesiedlung nach dem
30jährigen Krieg - Ziel dieser Ausarbeitung - zu tun [21].
Eine gewerbliche
Nutzung meiner Forschungsergebnisse ist ohne meine ausdrückliche schriftliche
Zusage untersagt. Siehe dazu auch das Impressum meiner Haupt-Homepage.
Bei der Nutzung meiner Forschungsergebnisse
in Ihren Publikationen bitte ich um angemessene Hinweise auf meine Arbeit.
Damit die vorliegende
Arbeit immer "runder" wird, bitte ich alle Leser um Ergänzungen und
ggf. Berichtigungen.
Jede Hilfe ist willkommen!
Ich danke auch allen
Personen, die schon Informationen an mich geschickt haben.
Aufgabenstellung:
1.)
Erforschung der Ursachen für die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant gerade
in die Pfalz:
- Welche
Gründe gab es für Luxemburger und Bürger aus Brabant nach dem
Dreißigjährigen Krieg ausgerechnet in die Pfalz und da besonders in das
Westricher Bergland auszuwandern?
- Welche
Bedeutung hatte die katholische Religion bei der Wahl der Zielgebiete?
- Welche
Rolle spielten bei der Auswanderung aus Luxemburg und Brabant die
verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Regenten von Luxemburg und
Brabant mit den Habsburgern?
2.)
Erforschung der Ursachen für die Auswanderung aus Luxemburg und Brabant
zwischen 1650 und 1750:
- Was waren die Gründe für die Auswanderung aus Luxemburg und
Brabant?
- Überbevölkerung?
- Krieg?
- Naturkatastrophen?
- Religion?
- Krankheiten (Pest usw.)?
- Wie war die wirtschaftliche Situation in Luxemburg und
Brabant?
- Wie waren die politischen Verhältnisse?
- Wieweit gibt es regional innerhalb von Luxemburg und Brabant
unterschiedliche Gründe?
- Französische Besetzung von Luxemburg und weiteren Gebieten und
"Versetzung" durch die Franzosen in die ebenfalls besetzten
Gebiete in der Pfalz, siehe Luxemburger und Belgier in Homburg/Saar.
3.)
Erfassung der Einwanderer in die Pfalz sowie angrenzende Territorien:
- Wo gibt es in der Pfalz Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
Welche Regionen wurden bevorzugt?
- Wann kamen die Einwanderer? Gibt es mehrere
"Einwandererwellen"?
- Was sind die Namen und Lebensdaten der Einwanderer?
- Aus welchen Herkunftsorten kamen die Einwanderer?
- Welche Berufe hatten die Einwanderer? Kaufleute, Waldarbeiter,
Maurer, Zimmerleute, Eisenspezialisten, ...
- Waren die Einwanderer aus Luxemburg und Brabant überwiegend
katholisch?
- Wie groß ist der Anteil der Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant an der Gesamtzahl aller Einwanderer?
- Wieweit "zogen" die ersten Einwanderer weitere
Einwanderer aus ihren Herkunftsdörfern nach?
- Wo gibt es eine Häufung von zugezogenen Luxemburgern und Einwanderern
aus Brabant?
4.)
Parallelen und Unterschiede zur Einwanderung aus der Schweiz und aus Tirol
- Wie deckungsgleich
sind die zeitlichen Einwanderungswellen?
- Wo gingen die Tiroler, Schweizer, Luxemburger und Brabanter
bevorzugt hin?
- Unterschiede im Beruf?
- Unterschiede in der Religion?
- Unterschiede in den Ursachen?
5.)
Welchen Einfluss hatten die Einwanderer aus Luxemburg und Brabant auf die
Entwicklung der Westpfalz?
- Einfluss auf Sprache und Kultur?
- Besondere religiöse Überlieferungen (Bräuche, ...)?
- Einfluss auf die pfälzische Küche?
- Einfluss auf die Architektur?
- Besondere Bauwerke?
6.) Wie
kamen die Einwanderer aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz?
- Was waren die typischen Reiserouten?
- Alte Handelswege
- Alte Römerstraßen
- Wie lange waren die Einwanderer unterwegs?
- Was brachten die Einwanderer mit?
- Wie reisten die Einwanderer?
- Zu Fuß
- Zu Pferd
- Ochsenkarren
- Schiff
- ???
Vorbemerkung:
Ebenso wie bei der
Einwanderung aus dem Alpenraum meist sehr deutlich zwischen Schweizern und
Tirolern unterschieden wird, wird in vorliegendem Beitrag zwischen der
Einwanderung aus Luxemburg und Brabant einerseits und der Einwanderung vom
Niederrhein (besonders Jülich und Berg) andererseits unterschieden.
Vorliegender Beitrag konzentriert sich hauptsächlich auf die Einwanderung aus
Luxemburg und Brabant.
Bei der Unterscheidung
zwischen Luxemburg und Brabant einerseits und dem Niederrhein andererseits wird
sich an der Zugehörigkeit zu Spanien und ab 1714 Österreich bzw. Habsburg im
17. und 18. Jahrhundert orientiert. Daher werden auch Daten von Einwanderern
aus dem niederländischen/habsburgischen Teil des Herzogtums Geldern teilweise
mit aufgenommen.
Bei Herkunftsbezeichnungen in
den alten Kirchenbüchern aus der Zeit zwischen 1650 und 1750 ist oft recht
allgemein Luxemburg, Brabant, Diözese Löwen, Bistum Lüttich, Herzogtum Geldern,
Flandern, Belgien, Holland usw. angegeben. Durch die kriegerischen Zeiten,
wechselnde Zuordnungen, Verallgemeinerungen, falsche Schreibweise in den
Kirchenbüchern usw. ist oft nicht eindeutig erkennbar, wo ein Einwanderer
herkam. Hier besteht noch viel Klärungsbedarf.
Nachfolgend einige
grundlegende Informationen zu den Herkunftsgebieten Luxemburg und Brabant und
dem Zielgebiet in der Pfalz.
a) Territoriale
Abgrenzung von Brabant im 17. Jahrhundert
Wikipedia im September 2011:
Brabant
Brabant ['bra:bant] ist ein historisches Gebiet, das in etwa aus den
belgischen Provinzen Antwerpen und Brabant (heute geteilt in Flämisch-Brabant,
Wallonisch-Brabant und die Region Brüssel-Hauptstadt) sowie der im Süden der
Niederlande gelegenen Provinz Nordbrabant (Noord-Brabant) besteht.
Graf Gottfried I. von Löwen erhielt 1106 das
Herzogtum Niederlothringen. Sein Urenkel Heinrich I. nahm 1183 auch den Titel
des Herzogs von Brabant in der Landgrafschaft Brabant an. In 1190, nach Herzog
Gottfrieds III. Tod, wurde er auch Herzog von Niederlothringen, aber die
herzogliche Gewalt wurde auf seine eigene Gebiete beschränkt (Landtag von
Schwäbisch Hall).
Die Herzöge von Brabant gelangten bald zu
Macht und Selbständigkeit, wurden aber mit den Nachbarn in vielfache Fehden
verwickelt und schwankten zwischen der Hinneigung zum Heiligen Römischen Reich
und Frankreich. Von ihnen sind besonders hervorzuheben:
- Johann I., der durch den
Sieg bei Worringen (1288) die Herzogtümer Limburg und Brabant vereinigte
und auch als Minnesänger bekannt ist.
- Sein Sohn Johann II.,
welcher 1312 den Grund zu einer ständischen Verfassung legte, die später
in der Blijde Inkomst (Joyeuse Entrée) geregelt wurde.
- Johann III., welcher die
Bestimmungen erweiterte durch die so genannte Brabanter Goldene Bulle
1349, wonach die Brabanter nur von einheimischen Gerichten nach Brabanter
Recht gerichtet werden durften, was Kaiser Karl IV. bestätigte.
Nach Johanns III. Tod 1355 vereinigte der
Gemahl seiner Tochter Johanna, Wenzel von Luxemburg, Bruder Kaiser Karls IV.,
Brabant mit seinem eigenen Erbland. Unter ihm aber kam das Land in große
Verwirrung. Nach Wenzels Tod 1383 setzte seine Witwe Johanna ihre Nichte
Margarete von Flandern und deren Gemahl, Herzog Philipp den Kühnen von Burgund,
als Erben ein. Die Regierung übernahm zunächst Philipps zweiter Sohn, Anton,
1404, der auch Luxemburg mit Brabant vereinigte. Anton fiel 1415 bei Azincourt.
Seine beiden Söhne und Nachfolger starben kinderlos, und so fielen Brabant,
Limburg und Luxemburg 1430 an Philipp den Guten von Burgund, und schließlich
durch die Vermählung Marias von Burgund mit Erzherzog Maximilian 1477 mit den
übrigen niederländischen Provinzen an das Haus Österreich.
Brabant war das Hauptland der Spanischen
Niederlande, Brüssel deren
Hauptstadt. Mit der Kreiseinteilung des Heiligen Römischen Reiches kam es zum
Burgundischen Reichskreis.
Durch
den Aufstand der Niederlande wurde der nördliche Teil (’s-Hertogenbosch) vom
Herzogtum getrennt und 1648 als Teil der Generalitätslande der niederländischen
Union einverleibt (was für die Bevölkerung bis 1816 den Verlust der Freiheit,
den katholischen Glauben auszuüben bedeutete), während Südbrabant bis 1714 bei
der spanisch-österreichischen Linie verblieb. Nach dem österreichischen
Erbfolgekrieg fiel Brabant mit den übrigen südlichen Provinzen der Niederlande an
das deutsch-österreichische Kaiserhaus zurück. Als sich unter Joseph II. ein
heftiger Streit über die provinziellen Rechte Brabants entspann, welche es in
der Joyeuse entrée besaß, sagten sich die Stände Brabants 1790 von dem
Haus Österreich los, fügten sich aber wieder, als Leopold II. ihnen die
verlangten Rechte zurückgab.
1794 wurde Brabant von den Franzosen erobert
und im Frieden zu Campo Formio 1797 mit Frankreich vereinigt. Das nördliche
Brabant wurde zum Departement Deux-Nethes mit der Hauptstadt Antwerpen,
das südliche wurde zum Departement Dyle mit der Hauptstadt Brüssel.
Wappen von Brabant: Brabanter Löwe
Der
Brabanter Löwe ist ein Wappentier und somit eine gemeine Figur. Seinen
Namen hat er durch die Verwendung im Herzogtum Brabant.
Dargestellt wird er im schwarzen Feld als
goldener rotbewehrter und rotgezungter Löwe.
Der Graf von Löwen war Lambert I., als
Herrscher von Löwen und über das Herzogtum Niederlothringen führte wohl das
Tier erstmalig im Wappen. Nachzuweisen ist er auch auf einem Kerpener
Schöffensiegel von 1306 . Er war das Wappentier des Herzogtum Brabant und ist Wappentier seiner Folgeprovinzen
Flämisch-Brabant und Wallonisch-Brabant. Das Stadtwappen von Kerpen zeigt auch
den Limburgischen Löwe. Diese beiden Löwen symbolisieren die Vereinigung der
limburgischen Linie mit der Brabanter nach der
Schlacht 1288 bei Worringen.
Flandern
Die
Grafschaft Flandern reichte im Mittelalter bis weit in das heutige Frankreich
hinein (Duinkerke / Dunkerque / Dünkirchen; Rijsel / Lille). Die Region um
Dünkirchen gehört zwar zum traditionellen niederländischen Sprachgebiet, jedoch
wurde seit der Französischen Revolution Französisch als einzige Amts- und
Schulsprache den Bewohnern verordnet, so dass die niederländische Muttersprache
in einem andauernden Sprachprozess zunehmend verdrängt wurde. Andere Gebiete
des heutigen Französisch-Flanderns sind hingegen von alters her von einer
französischsprachigen Bevölkerung (Waals-Vlaanderen) bewohnt.
Nach dem Tod des letzten burgundischen Herrschers Karl der Kühne in der Schlacht
bei Nancy 1477 wurden seine Besitzungen zwischen dem habsburgischen Erzherzog
Maximilian von Österreich, dem späteren Kaiser Maximilian I. und König Ludwig
XI. von Frankreich aufgeteilt. Flandern kam dabei unter die Herrschaft der
Habsburger und wurde Teil des Heiligen Römischen Reichs. Nach dem Tod Karls V.
wurden die gesamten ehemaligen burgundischen Besitzungen einschließlich
Flandern den spanischen Habsburgern zugesprochen. Diese versuchten mit Gewalt,
den sich ausbreitenden Protestantismus zu unterdrücken. Deswegen, und auch
wegen der Einschränkung der alten Freiheiten kam es zum Aufstand der
niederländischen Provinzen gegen Spanien. Die Provinzen der Utrechter Union
sagten sich 1579 von Spanien los und konnten ihre Unabhängigkeit im sogenannten
Achtzigjährigen Krieg erkämpfen. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde die
Unabhängigkeit der (nördlichen) Niederlande international bestätigt, während
Flandern mit den südlichen Provinzen unter spanischer Herrschaft verblieb. In
den Kriegen mit Ludwig XIV. von Frankreich musste Spanien südliche Teile seiner
Besitzungen an Frankreich abtreten (u. a. das Artois) und es bildete sich
in etwa der heutige Grenzverlauf zwischen Belgien und Frankreich heraus. Nach
dem Aussterben der spanischen Habsburger und dem Spanischen Erbfolgekrieg kam
Flandern mit den anderen ehemals spanischen Provinzen im Frieden von Utrecht
1713 unter österreichisch-habsburgische Herrschaft und verblieb dort, bis
es im Rahmen der Französischen Revolutionskriege 1794 von Frankreich erobert
wurde.
Diözese Leuven ???
Wikipedia:
Löwen (niederländisch Leuven, französisch Louvain) ist eine belgische Stadt in
der Region Flandern. Sie ist Hauptstadt der Provinz Flämisch-Brabant und
Hauptort des Arrondissements Löwen.
Wird noch ergänzt.
Herzogtum Limburg
Ermengard
(Irmgard), einziges Kind Walrams IV., brachte das Herzogtum an ihren Gatten,
Graf Rainald I. von Geldern. Sie starb im Jahr 1283 ohne Erben zu hinterlassen.
Sofort machten die männlichen Nachkommen Heinrichs III. Rainald den Anspruch
auf Limburg streitig, obwohl dieser schon 1282, nach dem Tod seines
Schwiegervaters, mit Limburg belehnt worden war. Es kam zum Limburger
Erbfolgestreit, der in der Schlacht von Worringen 1288 seinen kriegerischen und
blutigen Höhepunkt fand. Der Streit endete 1289 mit einem Friedensschluss,
durch den Limburg an das Herzogtum Brabant kam. Die getroffene Entscheidung
wurde von König Rudolf I. nachträglich gebilligt. Damit war die alte Konkurrenz
zwischen Limburg und Löwen-Brabant für immer beendet.
Limburg teilte in der Folge bis zum Ende des Ancien Regime das Schicksal
Brabants.
Der
Westfälische Friede - Konsequenz für das Herzogtum Limburg
Die Herrschaft Valkenburg Faulquemont, die Grafschaft Dalhem und die
Herrschaft Herzogenrath (Rode le Duc, Rolduc) wurden unter der
Bezeichnung Les pays d'Outre-Meuse (Landen van Overmaas)
zusammengefasst und von den Herzögen von Limburg regiert. Nach dem Ende des
dreißigjährigen Krieges wurde dieses Land geteilt (es wird oft irrig behauptet,
das ganze Herzogtum Limburg sei geteilt worden).
Im Frieden von Münster, geschlossen am 30. Januar 1648 zwischen Spanien und
den Vereinigten Niederlanden, wurde den Generalstaaten die von ihnen besetzt
gehaltenen Teile des Gebietes der Landen van Overmaas zugesprochen. Die
endgültige Teilung fand in den Haag am 26. Dezember 1661 im sogenannten Partage-Vertrag
zwischen König Philipp IV. von Spanien und den Generalstaaten statt. Am 7.
November 1785 wurde die Gebietsaufteilung durch den Vertrag von
Fontainebleau (Art. 18 und 19) nochmals geändert.
Später, aufgrund einer Verordnung vom 29. Januar 1778, wurden die
österreichischen Anteile an der Grafschaft Dalhem und an den Herrschaften
Valkenburg und Herzogenrath fest mit dem Herzogtum Limburg verbunden.
Limburg
unter Österreichischer Herrschaft
Aufgrund der Bestimmungen der Pragmatischen Sanktion vom 19. April 1713
gelangte Limburg im Jahr 1740 schließlich unter die Herrschaft von Österreich.
Die folgende Zeit wurde bestimmt von den aufgeklärt-absolutistisch
ausgerichteten Reformbestrebungen, die unter der Regentschaft Maria Theresias
noch sehr vorsichtig durchgeführt wurden, unter ihrem Sohn aber in starken
Widerspruch zu den althergebrachten Rechten Limburgs gerieten.
Limburg und die Brabanter
Revolution
Josef trieb die Reformpolitik, die seine Mutter stets einvernehmlich mit den
Ständen vorangebracht hatte, mit viel Energie und wenig Weitsicht voran. So kam
es deswegen schließlich zur Brabanter Revolution, der sich die meisten
österreichisch-niederländischen Provinzen anschlossen. Die Stände in Limburg
nahmen in diesem Konflikt eine zurückhaltendere und gemäßigtere Position
gegenüber Josefs Politik ein. Die exponierte geografische Lage, zwischen
Limburg und Brabant lag das Fürstbistum Lüttich, ist vermutlich ein Grund dafür
gewesen, aber auch die Hoffnung auf neue Selbständigkeit war dafür die
Triebfeder.
Die Limburger Stände hatten dem Kaiser die Steuern in den Jahren vor 1789
bewilligt und ihm sogar das Recht eingeräumt, jährlich einen festgelegten
Steuersatz ohne ständische Zustimmung zu erheben. Dafür behielt die Joyeuse
Entrée in Limburg ihre Gültigkeit und Limburg erhielt sogar einen eigenen
Provinzialrat. Josefs Vorteil lag in der Schwächung der Brabanter Position in
diesem Konflikt.
Erst nach langem Drängen seitens der Brabanter unterzeichneten die Limburger
Stände am 25. März 1790 doch noch den Unionsvertrag. Ihre
Unabhängigkeitserklärung veröffentlichten sie erst am 24. Juni des Jahres. Und
bereits im Sommer 1790 führte Matthias Josef Wildt, Pensionär der Limburger
Stände, mit Jan Frans Vonck, einem der führenden Köpfe der Revolution,
Verhandlungen im Auftrag der sich im Bonner Exil befindenden
Generalstatthalter. Ende des Jahres 1790 waren die alten Zustände in den
österreichischen Niederlanden vollkommen wiederhergestellt.
Spanische Niederlande
Der
Begriff Spanische Niederlande bezeichnet das Gebiet der heutigen
Niederlande, Belgiens und Luxemburgs zur Zeit der spanischen Herrschaft.
Nach der Abdankung Kaiser Karls V. im Jahr 1556, der die vom Haus Burgund
gesammelten Niederlande zu einer Blütezeit gebracht und sie auch im
Burgundischen Reichskreis als politische Einheit organisiert hatte, fielen
diese nach der Teilung der Habsburgischen Besitztümer an die Spanische Linie.
Der durch Despotismus und kirchlichen Verfolgungseifer seines Nachfolgers
Philipp II. hervorgerufene Achtzigjährige Krieg führte nach vergeblichen
Versuchen, die politische Einheit der nördlichen und der südlichen der Siebzehn
Provinzen aufrechtzuerhalten, eine Trennung herbei. Die sieben nördlichen
Provinzen konstituierten sich durch die Utrechter Union (Januar 1579) als
protestantische Republik, die sich 1581 als Republik der Sieben Vereinigten
Provinzen endgültig für unabhängig erklärte. Die Herrschaft der Spanier über
den Süden, der zum Teil katholisch geblieben war, wurde dabei durch die
Eroberung Antwerpens (17. August 1585) und die Gegenreformation auf Dauer
gefestigt.
Kurzzeitig selbständig waren die Spanischen Niederlande zwischen 1598 und
1621, nachdem Philipp II. das Land an seine Tochter Isabella Clara Eugenia und
deren Gemahl Albrecht VII. von Österreich abgetreten hatte. Durch seine
Kunstsinnigkeit und seine tolerante Politik trug das Paar nicht unwesentlich
dazu bei, die Einwohner der südlichen Niederlande für die spanische Herrschaft
zu gewinnen. Nach dem Tod des kinderlosen Albrecht fiel das Land allerdings
vertragsgemäß wieder an Spanien.
In dem fast ununterbrochenen Krieg Spaniens mit den Niederlanden gelang
weder ersterem die Wiederunterwerfung der abgefallenen Provinzen, noch
letzteren die Befreiung der spanisch gebliebenen. Nur Teile von Flandern,
Brabant, Geldern und Limburg fielen als die sogenannten Generalitätslande an
die Republik der Niederlande, als im Westfälischen Frieden 1648 die spanischen
Niederlande endgültig von der Republik getrennt wurden. Diese verbliebenen
südlichen Niederlande sind der Vorläuferstaat des heutigen Belgien.
Spanien konnte die Schließung der Schelde durch die Holländer nicht
verhindern, was die Hafenstadt Antwerpen und damit den Süden vom Seehandel
vollständig aussperrte. In den Eroberungskriegen Frankreichs dienten die
Spanischen Niederlande dem spanischen Mutterland fast immer als
Kriegsschauplatz und Entschädigungsobjekt. Im Pyrenäenfrieden (1659) trat Spanien
unter anderem die Grafschaft Artois, Gravelines, Landrecy, Diedenhofen, Le
Quesnoy und Montmédy an Frankreich ab. Die im Devolutionskrieg von den
Franzosen gemachten Eroberungen trennten unter anderem Lille, Charleroi,
Oudenaarde und Kortrijk ab. Während diese Gebiete zwar im Nimwegener Frieden
(1679) teils wieder an die Spanischen Niederlande zurückfielen, mussten andere
Gebietseinbußen (beispielsweise Valenciennes, Nieuwpoort, Cambrai, Saint-Omer,
Ypern und Charlemont) hingenommen werden, die im Frieden von Rijswijk von 1697
nur teilweise kompensiert werden konnten.
Durch die Friedensschlüsse von Utrecht und Rastatt (1713 und 1714), die
dem auch auf niederländischem Gebiet ausgefochtenen spanischen Erbfolgekrieg
ein Ende machten, fielen die südlichen Niederlande an Österreich und hießen
fortan Österreichische Niederlande.
Fürstbistum Lüttich
(Liege, Lück, Luyck)
Nach
dem Tod Karls des Kühnen konnte das Hochstift wieder seine volle Souveränität
erlangen. Kaiser Karl V. gab dem Stift das verlorenen gegangene Herzogtum
Bouillon zurück. Das Fürstbistum Lüttich gehörte ab 1500 zum
Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.
1559 wurde das Bistum Lüttich aufgrund einer Reorganisation der Diözesen in
den damaligen „habsburgischen Niederlanden“ (die heutigen Niederlande, Belgien
ohne das Fürstbistum, Luxemburg und kleinere Teile Nordfrankreichs) auf
Betreiben von Spaniens König Philipp II. dem neu gegründeten Erzbistum Mecheln
unterstellt. Gleichzeitig wurde sein Kirchsprengel zugunsten des neu
gegründeten Bistums Namur verkleinert, das Hochstift aber nicht in den
umliegenden Burgundischen Reichskreis überführt.
Das
Hochstift nach 1648:
Der spätere Fürstbischof von Lüttich und Kölner Erzbischof Maximilian
Heinrich von Bayern schlug 1649 noch als Koadjutor seines Onkels Ferdinand von
Bayern Unruhen in der Stadt Lüttich mit Gewalt nieder. Die bürgerlichen
Freiheiten wurden beseitigt und als Herrschaftssymbol eine Zitadelle erbaut.
Während des holländischen Krieges wurde das Hochstift wieder Kriegsschauplatz.
In den Jahren 1675/76 war Lüttich französisch besetzt. Obwohl mit Frankreich zu
dieser Zeit eng verbunden, musste 1678 auf Druck Frankreichs das Herzogtum
Bouillon wieder abgetreten werden. Nach dem Abzug der Franzosen war
insbesondere die Stadt Lüttich in ständiger Unruhe, und mehrfach kam es zu
Aufständen gegen Maximilian Heinrich. Nach vergeblichen Vermittlungsbemühungen
auch des Kaisers brach Wilhelm Egon von Fürstenberg 1684 den Widerstand mit
Gewalt. Es konnte eine neue den Bischof begünstigende staatliche Ordnung
durchgesetzt werden.
Teilweise in Verbindung mit der französischen Revolution kam es aus Protest
gegen das absolutistische Herrschaftssystem des Fürstbischofs Cäsar Konstantin
Franz von Hoensbroech 1789 zur Lütticher Revolution, die jedoch Anfang 1791 von
Truppen im Auftrag des Heiligen Römischen Reiches niedergeschlagen wurde.
In folgender Karte von 1665 wird Lüttich mit
Luyck und die Region mit LUYCK bezeichnet. Passend dazu wird im luth. KB von
Landstuhl vom "Lückerland" gesprochen. Im kath. KB von Landstuhl wird
die Diözese Lück als Herkunftsregion angegeben.
Herzogtum Geldern
Wikipedia
2012:
Das Herzogtum Geldern grenzte im Norden und Westen an das Hochstift Utrecht, im
Osten an das Fürstbistum Münster, das Kurfürstentum Köln sowie die Herzogtümer
Kleve und Jülich und im Süden an das Herzogtum Brabant, im Westen an die
Grafschaft Holland.
Zütphen,
Quartier Arnheim, Quartier Nimwegen und der nördliche Teil Obergelderns
(Quartier Roermond) schließen sich 1579 der Utrechter Union an, Südliches
Quartier Roermond (Amt Montfort und der geldrische Streifen von Erkelenz bis
zur Maas) bleiben unter spanischer Herrschaft. Die Spanier erobern 1587 die
Stadt Geldern, nachdem der in niederländischen Diensten stehende Gouverneur
ihnen die Tore geöffnet hatte. Er wurde zuvor während eines Trinkgelages von
einem niederländischen Offizier geohrfeigt. 1590 haben die Spanier ganz Obergeldern erobert. Das Oberquartier kam 1713 mit der
Hauptstadt Geldern an Preußen außer Venlo, das an die Generalstaaten, sowie Roermond
das mit einigen Nachbargemeinden als Österreichisch Geldern und den übrigen
spanischen Niederlanden an Österreich fiel.
Haus
Habsburg (Burgundisch-Spanisch)
- 1543–1555 – Karl V. (1500–1558)
- 1555–1581/98 – Philipp II. von Spanien (1527–1598)
(1581 setzten die Generalstaaten Philipp II. ab, d. h. die Herrschaft des
Herzogs von Geldern galt de facto nur noch über das Oberquartier)
ab hier Teilungen
- (Trennung in südlichen und nördlichen Teil durch
niederländische Revolution (Generalstaaten))
- Preußen (1713–)
Der Atlas von Blaeu, erschienen 1665, enthält Luxemburg und Brabant im 17.
Jahrhundert. Folgendes Bild ist ein Ausschnitt aus dem Atlas. Norden ist
rechts.
Luxemburg und Brabant im
1665 gedruckten ATLAS MAIOR von Joan Blaeu
b) Herkunft aus Brabant
- Was heißt das?
Die Bezeichnung "aus Brabant" wird hier als Sammelbegriff für alle
Einwanderer aus dem belgisch-niederländischen Raum der damaligen Zeit verwendet
ohne Rücksicht auf die heutige Ausdehnung des .....
c) Territoriale
Abgrenzung von Luxemburg im 17. Jahrhundert
Wikipedia im September 2011:
Herzogtum Luxemburg innerhalb des Heiligen
Römischen Reiches Deutscher Nation
1308 wurde Graf Heinrich von Luxemburg zum
römisch-deutschen König gewählt. Er und sein Sohn Johann, der 1310 König von
Böhmen wurde, begründeten die Machtstellung der Luxemburger im
mittelalterlichen Deutschen Reich (Heiliges Römisches Reich). 1354 wurde die
Grafschaft Luxemburg von Kaiser Karl IV. zum Herzogtum erhoben. Erster Herzog
wurde Wenzel I. Mit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Sigismunds 1437 starb
die Hauptlinie des Hauses Luxemburg aus, womit die Vorherrschaft im Reich
endete. Im Jahr 1441 verkaufte die letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg das
Land an das französische Haus Burgund. Es blieb aber staatsrechtlich ein Lehen
des Reiches. Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs Karls des Kühnen im Jahr
1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an Karls Tochter Maria
von Burgund und ihren Ehemann, den späteren römisch-deutschen Kaiser Maximilian
I. von Habsburg.
Im Jahre 1482 gelangte Luxemburg innerhalb
des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter die Herrschaft der
Habsburger; 1555 innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
unter deren spanische Linie.
1659 kam es als Konsequenz des
Pyrenäenfriedens zur ersten Teilung Luxemburgs: Die Abtrennung des Südens des
Landes von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich. Von 1684 bis 1697 war das
Land infolge des Reunionskrieges von 1683/84 Ludwigs XIV. sogar gänzlich unter
der Fremdherrschaft Frankreichs.
Im Spanischen Erbfolgekrieg 1713 fiel
Luxemburg an die Österreichischen Niederlande und wurde somit erneut ein
Habsburger Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von
1795/1801 bis 1814 fiel das Land nach dem Einzug Napoleons bzw. der
französischen Revolutionstruppen abermals unter französische Fremdherrschaft.
Zu beachten ist, dass Luxemburg damals auch Teile des heutigen
Deutschland umfasste. Dies ist die Region Bitburg.
d) Pfalz, Westpfalz,
Saarpfalz und Westricher Bergland - Begriffserklärung
Pfalz
Abhängig von der Geschichte und den politischen Veränderungen hat die
"Pfalz" verschiedene Abgrenzungen des Territoriums. Im Sinne dieser
Arbeit wird die heute politische Pfalz als Basis benutzt und durch die
Berücksichtigung der Saarpfalz werden die an das Saarland abgetrennte
Gebiete einbezogen.
Quelle: Wikipedia (Januar 2012):
Pfalz
- wird ergänzt
Westpfalz
Der Begriff "Westpfalz" ist nicht eindeutig definiert. In dieser
Arbeit werden die Gebiete westlich einer nord-südlichen Linie, die wenige
Kilometer östlich von Kaiserslautern gezogen wird, als "Westpfalz"
angesehen und umfasst damit hauptsächlich die Landkreise Südwestpfalz, Kusel
und große Teile des Landkreises Kaiserslautern. Abweichend davon wird z. B. in
der Zeitung RHEINPFALZ auch das gesamte Gebiet des Pfälzerwaldes und der
Nordpfalz der "Westpfalz" zugeordnet. Auch Wikipedia zeigt eine etwas
andere Definition.
Wikipedia (Januar 2012):
- Westpfalz – Die Westpfalz umfasst die Westricher Hochfläche, die
Westpfälzische Moorniederung und den Westteil der Nordpfälzer Berglandes.
Die Landkreise der Westpfalz (mit Kfz-Kennzeichen) sind Kaiserslautern
(KL, Verwaltungssitz Kaiserslautern), Kusel (KUS) und Südwestpfalz (PS,
Verwaltungssitz Pirmasens), die kreisfreien Städte sind Kaiserslautern
(KL), Pirmasens (PS) und Zweibrücken (ZW).
- wird ergänzt
Saarpfalz
Der Saarpfalz-Kreis
(früher Saar-Pfalz-Kreis) ist ein Landkreis im Saarland. Er grenzt im Norden an
den Landkreis Neunkirchen und den rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel, im
Osten an die ebenfalls rheinland-pfälzischen Landkreise Südwestpfalz und
Kaiserslautern und an die kreisfreie Stadt Zweibrücken, im Süden an Frankreich
(Département Moselle, benannt nach dem Fluss Mosel) innerhalb der Region
Lorraine (Lothringen) und im Westen an den Regionalverband Saarbrücken. Er ist
Rechtsnachfolger der früheren Landkreise St. Ingbert und Homburg. Der
Saarpfalz-Kreis umfasst wesentliche saarländische Teile der historischen
Kurpfalz, die von 1816 bis 1919 zur Rheinpfalz und damit zu Bayern
gehörten.
Pfälzer Bergland
"Pfälzer Bergland" ist der Oberbegriff für die gesamte
nordwestliche Pfalz von der saarländischen Grenze im Westen bis zur Grenze zu
Rheinhessen hin im Osten und enthält die "Bergregionen" um Potzberg,
Königsberg und Donnersberg. Das "Pfälzer Bergland" enthält als
Untereinheit das Nordpfälzer Bergland und das Westricher Bergland.
- wird ergänzt
Westricher Bergland
"Westricher Bergland" steht
heute für den Teil der Pfälzer Berglandes im Westen der Pfalz, der durch die
Westricher Niederung (Landstuhler Bruch) im Süden, das Nordpfälzer Bergland im
Norden, den Pfälzerwald im Osten und die Landesgrenze zum Saarland im Westen
begrenzt ist. Dies entspricht besser der sich in den letzten Jahren
durchsetzenden Verwendung und Namensgebung (siehe z. B.
Landschaftsnamenvorschlag der Bezirksregierung [1] und [2]).
Landschaftsbezeichnungen der Pfalz
nach [2]
Die vorliegende Zusammenstellung
berücksichtigt nicht nur Einwanderer in das Westricher Bergland selbst sondern
auch Einwanderer in der näheren Umgebung und in Herrschaftsgebieten, die auch
Teile des Westricher Berglandes einbeziehen.
Ziel dieser Zusammenstellung ist es
nicht, die gesamte Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz zu
erfassen.
Die Einwanderung aus Luxemburg und
Brabant erfolgte in mehreren Wellen, wobei die erste Welle zwischen 1648 (Ende
des Dreißigjährigen Krieges) und 1688 (Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges)
anzusetzen ist. Eine zweite Welle begann etwa 1697 (Ende des Pfälzischen
Erbfolgekrieges) und endete um 1730. Parallel zu dieser zweiten Welle begann
die Massenauswanderung nach Nordamerika. Die Bevölkerungsentwicklung der Region
wurde daher durch Ein- und Auswanderung geprägt. Ein klar definiertes Ende der
Wiederbesiedlung gibt es damit nicht.
Ausschnitt aus der Karte "Die
Pfalz", herausgegeben vom Pfälz. Lehrerwaisenstift in den 50er Jahren
Inhaltsübersicht:
1.)
Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz nach dem Dreißigjährigen
Krieg
a) Zur Geschichte der
Pfalz in Bezug auf Österreich, Luxemburg und Brabant
b) Zur Wiederbesiedlung
der Kurpfalz durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
c) Zur Wiederbesiedlung
des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken
d) Zur Wiederbesiedlung
der sickingischen Herrschaft Landstuhl
e) Zur Wiederbesiedlung
der sickingischen Herrschaft Schallodenbach
f) Zur Wiederbesiedlung
der Gegend um Glan-Münchweiler (Herrschaft von der Leyen)
g) Zur Wiederbesiedlung
der Grafschaft Falkenstein
h) Zur Wiederbesiedlung
der Herrschaft der Landgrafen von Hessen-Darmstadt
i) Zur Wiederbesiedlung
der Herrschaft der Markgrafen von Baden
j) Zur Wiederbesiedlung
der Herrschaft der Fürsten von Nassau-Weilburg
k) Zur Wiederbesiedlung
des Amtes Bolanden (Kurpfalz bis 1706, dann größtenteils zu Nassau-Weilburg)
l) Zur Wiederbesiedlung
der Herrschaft der Fürsten von Leiningen-Hardenburg
m) Zur Wiederbesiedlung
der Herrschaft des Bischofs von Speyer
n) Zur Wiederbesiedlung
weiterer Herrschaftsgebiete in der Pfalz
o) Zur Wiederbesiedlung
des Saarlandes durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
p) Zur Wiederbesiedlung
von Rheinhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
q) Zur Wiederbesiedlung
von Südhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
2.)
Gründe für die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Westpfalz
a) Wirtschaftliche Gründe
b) Politische Gründe
c) Religiöse Gründe
d) Überbevölkerung
in Luxemburg und Brabant
e)
Sonstige Gründe
3.)
Bevölkerungsentwicklung im Westricher Bergland
Statistiken
Auswertungen
4.)
Einfluss der Einwanderer aus Luxemburg und Brabant auf die Entwicklung der
Westpfalz
5.)
Klärungspunkte
6.)
Umfang der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant
a) Gesamtzahl der
Einwanderer aus Luxemburg und Brabant
b) Anteil der
Bauhandwerker an der Gesamtzahl aller Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant
c) Anteil der Einwanderer
aus Luxemburg und Brabant an der Gesamtzahl aller Einwanderer in die
Pfalz
7.) Fazit
8.)
Literaturverzeichnis
1.) Gemeinsame Geschichte von Luxemburg, Brabant und Pfalz
nach dem Dreißigjährigen Krieg
a) Zur
Geschichte der Pfalz in Bezug auf Österreich, Luxemburg und Brabant
zu ergänzen
Heinrich Herzog, "Kaiserslautern 1651 – 1681", Kaiserslautern
1986:
"Die
Nähe der lothringischen Garnison in Homburg wirkte sich durch immer wiederkehrende
Übergriffe von Soldaten, insbesondere in Orten des westlichen Teils des
Oberamtes, negativ und für die Besiedlung hemmend aus. Einwohner flüchteten vor
der Gewalt, einige davon nach Kaiserslautern. Als sie 1652 noch Landstuhl
besetzten und sich auf der Burg festsetzten, verließen eine nachweisbare Anzahl
der sickingischen Untertanen ihre Orte und wurden als Exulanten Lauterer Bürger
oder Hintersassen.
Am 10.
August 1668 eroberten kurpfälzische Soldaten die Burg Nanstein (auch
Hohenecken) und nahmen die lothring. Besatzung gefangen. Unmittelbar
danach begann die Wiederbesiedlung von Landstuhl und dem nordöstlichen Teil der
Sickinger Höhe,
wobei die Einwohner von Kaiserslautern einen großen Anteil hatten."
Amt Falkenstein österreichisch!
b) Zur
Wiederbesiedlung der Kurpfalz durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
Zur Kurpfalz gehörten damals im Bereich der heutigen Pfalz die Oberämter
Lautern (Kaiserslautern), Neustadt (Neustadt a. d. Weinstr.) und Germersheim.
Hier eine Auswahl von Orten ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber das
Herrschaftsgebiet etwas verdeutlichend:
Albersbach, Alsenborn, Altrip, Appenhofen, Baalborn, Bellheim,
Dackenheim, Dannstadt, Dansenberg, Ebernburg, Edenkoben, Einöllen, Einselthum,
Elmstein, Enkenbach, Erlenbach bei Kandel, Eulenbis, Erzenhausen, Feilbingert,
Fockenberg-Limbach, Frankenthal, Freinsheim, Geiselberg, Germersheim,
Gimmeldingen, Gimsbach, Gleisweiler, Gönnheim, Gräfenhausen, Großkarlbach,
Haschbach a. Remigiusberg, Hirschhorn, Hütschenhausen, Impflingen, Imsweiler,
Kaiserslautern, Katzenbach (bei Ramstein), Katzweiler, Klingenmünster,
Kottweiler (Kottweiler-Schwanden), Lambrecht, Lauterecken, Lohnsweiler,
Mackenbach, Mühlbach am Glan, Nanzdiezweiler, Neunkirchen am Potzberg, Neustadt
a. d. Weinstraße), Mutterstadt, Oberndorf, Offenbach a. d. Quieich, Olsbrücken,
Otterberg, Ramstein, Reichenbach, Reuschbach, Rockenhausen, Schopp,
Theisbergstegen, Weidenthal, Wolfstein, Zeiskam.
Eine vollständige Liste der kurpfälzischen Orte gibt es u. a. im Pfalzatlas.
Roland Paul:
"Die Einwanderung in die Pfalz vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Mit
Beispielen aus dem Kreis Kusel."
Westrichkalender Kusel 2012, Seite 30
Einwanderer
aus Luxemburg
Sowohl in
katholischen als auch in reformierten oder lutherischen Kirchenbüchern der
Pfalz
sind Einwanderer aus Luxemburg verzeichnet. Einige Beispiele: Johannes (Jost) Theiß,
geboren in „Felberfeldt außem Lützelburger Landt", verheiratete sich 1652
in der lutherischen
Kirche von St. Julian mit Catharina, der Witwe des Johannes Schneider. Peter
Theiß, der Sohn
des Peter Theiß aus „Oßweiler im Lützenburger Land" heiratete 1664 in St.
Julian Margaretha,
die Witwe des Nicolaus Würty. Mattheiß Fey von "Rodt auß dem
Lützelburger Landt",
dessen Vater Hannß Fey sich bereits als Schneider in Niedereisenbach ansässig
gemacht
hatte, wurde 1674 vom lutherischen Pfarrer in St. Julian mit Anna Sara Mensch
eingesegnet.
1683 heiratete in Altenkirchen Susanna, die Witwe des Johannes Theis aus
„Waldbellig im
Lützenburger Landt", den Hirten Nicklaus Geyer. Der Witwer Wilhelm Busendorffer
aus
„Gelmingen" in Luxemburg ließ sich 1716 in der katholischen Kirche von
Kübelberg mit
Maria Barbara, der Witwe des Johannes Bartholomäus Thal von Brücken trauen.
Brabantische Händler
Im
letzten Drittel des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wanderten auch
verschiedene
brabantische Einwanderer in die Pfalz ein. Die meisten waren so genannte
„Tödden",
Händler, die mit Manufakturwaren, aber auch mit Zinn und Glaswaren umherzogen
und auf den
Märkten und Kirchweihen ihre Waren feilboten. Eine bekannte brabantische
Familie waren
die van Recum und Freysen (später Freising) aus Budel in
Nordbrabant. Leonhard Freising
wurde Kaufmann in Miesau, dann erfolgreicher Handelsmann in Homburg. Die aus
Lommel
in Brabant stammende Familie Alwens hat in der Pfalz in späterer Zeit
eine Reihe bedeuten-
der Männer der Verwaltung und der Justiz hervorgebracht, z.B. Franz Alwens, der
einzige
Pfälzer, der es im 19. Jahrhundert zum Regierungspräsidenten gebracht hat, der
allerdings
1849 vom bayerischen König abgesetzt wurde, weil man ihm zum Vorwurf machte,
der da-
maligen revolutionären Bewegung nicht mit entschiedener Härte begegnet zu sein.
1705 ließ
sich in Lauterecken der aus Budel stammende Krämer lost Henrich nieder.
Er betrieb hier
eine gutgehende Gemischtwarenhandlung, bald auch eine Gastwirtschaft. 1716
bewirtschaf-
tete er seinen Besitz mit zwei Knechten und zwei Mägden und galt als einer der
geachtetsten
Bürger der Veldenzstadt.
Karl Kollnig, "Das Wiederaufbauwerk Karl Ludwigs nach dem
Dreißigjährigen Kriege", Heidelberg 1949:
Anmerkung:
Kollnig berichtet über die verschiedenen Gruppen der Zuwanderer in die
Kurpfalz.
Trotz aller
offiziellen Toleranz gegenüber den Konfessionen "wurden die Anhänger des
reformierten Glaubens eindeutig bevorzugt".
Seite 14: "Eine weitere wichtige Gruppe von Einwanderern bildeten die
Flamen und Wallonen aus den spanischen Niederlanden."
Seite 15:
" So wird 1657 von Friesenheim berichtet, daß die Welschen und Holländer
das Dorf wieder aufbringen und in Bau setzen."
Seite 32:
"Die Pest, die in den 60er Jahren das Land heimsuchte, brachte
Rückschläge."
Namentlich genannte Einwanderer aus Luxemburg
und Brabant enthält das Büchlein nicht.
Braun, Fritz; Rink, Franz; Poller, Oskar: Die Herkunft der Neubürger in
Kaiserslautern (1597 - 1767) [19], Seite 612ff:
1652: 1 Leinenweber aus Menheim, Flandern.
1653: 1 Küfer aus Nähe Ypern, Flandern.
1654: 1 Schuhmacher aus Waalwijk, Nordbrabant.
Ernst Christmann, "Dörferuntergang und -wiederaufbau im Oberamt
Lautern während des 17. Jahrhunderts", Otterbach 1960:
Christmann
berichtet auf Seite 176:
"Wir heben einige Landschaften besonders heraus, die uns
Neusiedler sandten:
a) aus Luxemburg kamen
nach Katzweiler — wir fügen in Klammern das Jahr der ersten Nennung bei —
Träger der FN
Roß (1655),
Rüdinger (1665), wohl auch
Lützenburger (1657),
ferner nach Olsbrücken
Schultheiß (1670) und
Theil, bzw. Thiel (1659),
nach Rothselberg
Müller (1666).
Dazu wanderten aus dem Kreis Bernkastel, also ebenfalls aus dem
Moselgebiet, nach Katzweiler Träger der FN
Schopp (1660) und
Mey (1665) ein.
Wir müssen vermuten, daß da Zusammenhänge bestanden, die wir noch nicht kennen,
wenn so
viele Familien aus dem gleichen Ursprungsgebiet gerade nach Katzweiler oder
doch einheitlich ins alte
Amt Wolfstein kamen;"
Kaiserslautern, Bürger, Hintersassen, ... von Heinrich
Herzog:
1651 - 1681
Nr. 2140:
BOSCH Servatius (BUSCH Servus), geb. in Weckberg bei "Rurmundt" in
Gelderland; 11.6.1652 Glöckner in KL; Bürgeraufnahme 26.8.1654.
Nr. 2197:
BURCKHARD Hans Bernhard, geb. Welschbillig bei Trier; Bürgeraufnahme in KL
17.2.1662.
Nr. 2219:
PAULL Hans Nicklaus von der Eisenschmiede bei "Bieberich" im
Lützelburger Land, 10.3.1674 in KL genannt.
Nr. 2272
CAMBIER Peter, geb. bei Ypern in Flandern, Küfer, Bürgeraufnahme 12.3.1653.
Nr. 2336:
KEIL (KEYL) Joh. Leonhard von Bitburg, Hzt. Luxemburg, hiesig. Bockwirt,
Bürgeraufnahme 17.7.1679.
Nr. 2610
FRANTZ Georg Friedrich, Rotgerbergeselle von "Antorf" in Brabant,
arbeitet 27.9.1667 bei Augustin SUSON.
Nr. 2643:
VERMEHR (FERMER) Melchior Leonhardt, Schuhmacher von der Freiheit Wallwick bei
Hertzogenbusch; ist 16.7.1653 hier Soldat; Bürgeraufnahme 16.3.1654.
Nr. 2896
JACOB Henrich, "ein Lütticher"; 1656 in Otterbach geschatzt; 1678ff
Erzenhausen.
Nr. 2961
LIEß (LIES, LIß) Michel, geb. bei Echternach, Lützelburger Land; eine geraume
Zeit in KL gedient; ist 14.3.1665 GM in Schönenberg.
Nr. 2966
LILLENBACH Dieterich, von Linnenbach, Lützenburger Land, ist 10.3.1674 in KL
bei Joh. Gilbert BECKER, Hufschmied, beschäftigt.
Nr. 3063
MUFFATZ Johann, "berühmter Arzt", von Lüttich mit Patent des Kaisers
Ferdinand III., will 14.3.1662 in KL seine "Kunst beweisen".
Nr. 3284
SCHMITT Peter Matthias, von "Schupe bei Lück" (Lückerland = Lütticher
Land); ist 29.9.1673 Beständer des Spitalgutes Fröhnerhof.
1682 - 1705
Nr. 4156
PETIT Martin, geb. in "Goßloer", auch "Choslei",
Graftschaft Namur; Bürgeraufnahme 22.4.1699.
Nr. 4307
DEDRI Wilhelm, Wollenweber von "Charnet, Dependance de Herf",
Limburger Land, erscheint 29.5.1700.
Nr. 4426
FUCHS Lucas, geb. Hellmond, Meierei von Hertzogenbusch, Schreiner,
Bürgeraufnahme 15.4.1700.
Nr. 4506
HARTTING (HARDI) Henrich, Schuhmacher von Buzenoll, Lützenburger Land (heute
Belgien), wird am 3.5.1698 in KL genannt.
Nr. 4705
RIEDT Petronella, Witwe, ist von ihrem Vater in Luxemburg über Kirn nach hier
gekommen und ist 21.11.1696 unterwegs vom Scharfrichter Peter DILLENBERGER
belästigt worden.
Nr. 4756 SCHENCK
Leonhard, geb. "Schleden in Niderland"; Bürgeraufnahme 9.5.1687.
Die weiteren Büchlein von Herzog müssen noch ausgewertet werden.
Ramstein, Heimatbuch von Heinz Feth, 1965:
BUFFERDING,
aus Ospelt in Luxemburg, oo 1717
EWEN, aus Bittel
bei Vianden, Luxemburg, oo 1712
HALBAU, aus
Suffingen in Luxemburg, oo 1727,
HILBERT, aus
Mandorf, Luxemburg, oo 1712
KAISER, aus
Hosingen in Luxemburg, oo 1711
KEßLER, aus
Mandorf bei Luxemburg, oo 1720
PFEIFFER,
aus Carlshausen in Luxemburg, oo 1710
REGER, aus
Luxemburg, oo 1710
SCHÄFFER,
aus Retthofen in Brabant, oo 1739
TUPPIN, aus
Dalheim bei Luxemburg, oo 1714
Ramstein, katholische Kirchenbücher:
KESSELER,
Michael, ledig, aus Luxemburg, ist 1718 Firmpate in Ramstein.
BRANDENBURG,
Francisca, ledig, aus Fels (Luxemburg), ist 1718 Firmpatin in Ramstein.
REGER,
Michael, ledig, aus Bittel (Luxemburg), ist 1718 Firmpate in Ramstein.
Eine weitere, systematische Auswertung der Ramsteiner KB ist durch
den Verfasser erfolgt. Auskunft im direkten Kontakt.
300 Jahre Reuschbach 1692 - 1992:
.....
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
Kath. KB Kübelberg:
Veröffentlicht ist durch Markus Bauer und Stefan Bauer: Das erste
Kirchenbuch der katholischen Pfarrei Kübelberg 1704 – 1741:
BERDIN, Thomas, aus Luxemburg, oo 1715 in Kübelberg MAYER Christina
Margaretha aus Sand.
BUSENDORFFER, Wilhelm, Witwer, aus „Gelmingen“ in der Region Luxemburg, oo
1716 in Kübelberg Maria Barbara, Witwe von Joh. Bartholomäus THAL in Brücken.
CLOP, Michael, Witwer aus „Lovania“ (Leuven/Löwen) in Belgien, oo 1727 KLEIN
Maria Veronika aus Sand.
MITSEHI, Quirin, aus Brücken in der Diözese Luxemburg, 1718 Taufpate in
Brücken bei KAMMER Quirin.
TOLIP, Franz, aus „Stabler ex patria leodiensis“, 1720 Sohn in Kübelberg
getauft.
XXXXX
Das unveröffentlichte und anschließende Kirchenbuch sowie das Generationenbuch
von Kübelberg müssen noch ausgewertet werden.
Familienbuch Kübelberg, ….
Daten sind noch zu übernehmen.
Miesau, 1. reformiertes Kirchenbuch [10]:
NN, Susanna,
Witwe des verstorbenen Johannes THEIS "von Waldbellig auß dem Lützenburger
Landt", oo am 30.10.1683 in Altenkirchen GEYER Hanß Nicklaus "von
Ombach pfälzischer Seite" (Niederohmbach).
PFEIFFER,
Liesabetha, T. v. Thomas PFEIFFER, "auß dem Letzenburger Land" (im
Familienbuch von Miesau und Elschbach von Thomas Martin Pfaff ist angegeben:
"Mörsenthal in Luxemburg"), oo am 14.11.1681 in Ramstein TINUS
Paulus, Gemeinsmann, Ramstein, S. von Sonntag TINIUS, Gemeinsmann, Katzenbach.
SCHENY (? oder SCHERNY), Maria, T. v. Johannes SCHENY (oder SCHERNY),
"auß den Niederlanden", oo am 06.03.1686 in Altenkirchen GEYER Peter,
"von Ombach gebürtig", S. von Nickel GEYER, Dietschweiler.
Brücken, Familienbuch der kath. Pfarrei [17]:
BUSENDORFER
(1717 BUSENDORF), Wilhelm, aus Gelmingen/Luxemburg, oo am 11.05.1716 in
Brücken/Kübelberg Maria Barbara NN, die Witwe von Johannes Bartholomäus DAHL in
Brücken.
MARSCHAL,
Nikolaus, Sohn von Johannes MARSCHAL, aus "Etal" in Luxemburg, oo am
02.06.1767 in Brücken Christina Karola BERTRAM.
MITTSEHI, Quirin, aus der Luxemburger Diözese, ist am 20.07.1718 in Brücken
Taufpate von Quirin KAMMER.
Herkunftsorte wie z. B. Limburg lassen vermuten, dass weitere Personen aus
Luxemburg und Brabant in die Pfarrei kamen.
Steinwenden - ref. KB
PRFK IX. Jahrgang, 1960, Seite 395:
MÜLLER, Anna Sophia, T. d. vor 1701 verst. Matthias MÜLLER von
"Faltzheim ausm Lutzenburger Land"; oo 25.01.1701 Hans Jacob FEYEL,
S. d. Michel FEYEL aus Kottweiler.
Eine weitere, systematische Auswertung der Steinwendener KB steht
noch aus.
Wolfstein - Register zu den Kirchenbüchern der katholischen Pfarrei
Wolfstein 1729 - 1833
Das Register - wenn auch spät beginnend - enthält einige Einwanderer aus
Brabant, Luxemburg und Holland:
COUN Johannes, aus Brabant, ist am 28.10.1764 Pate bei Anna Elisabetha
BOSSUNG, T. v. Jacob BOSSUNG in Kaulbach.
GULEN Heinrich, aus Brabant, oo am 13.04.1755 Johanna Maria Elisabetha
LANTZER, Reipoltskirchen.
MALLANTZ Theobald, aus Brabant, ist am 14.07.1726 Pate bei Theobald, S. d.
Daniel IMMETSBERGER und Anna Margaretha, Roßbach.
MAUS Heinrich, aus "Hollandia", ist am 29.09.1746 Taufpate von
Heinrich MATTHEIS, S. d. Anton MATTHEIS.
MOEHL Elisabetha, aus Orndung in Brabant, läßt 1792 ihren außerehelichen
Sohn Johannes taufen.
UEGEN Johannes, "Brabantinus", ist am 16.10.1760 Pate bei Johannes
GULEN, S. v. Heinrich GULEN und Johanna Maria Elisabetha LANTZER.
USCH Johannes, Reipoltskirchen, S. d. † Johannes USCH aus Kayl in Luxemburg,
oo 19.01.1712 JUNG Maria Margaretha aus Tiefenbach.
.....
Oberndorf - Trauungen Auswärtiger im kath. KB (PRFK, Band 11, 1986, Seite
55):
BIRMES, Henricus, von Luxemburg, oo 02.01.1707 GANZ Anna Elisabeth.
KLEIN, Elisabeth, von Willich "im Niederlant", oo 21.06.1716 BÖß
Johann Nikolaus von Neusimmern "unter Bern".
Frankenthal – Bürger- und Einwohneraufnahmen im Frankenthaler
Ratsprotokoll 1664 - 1667 (PRFK, 62. Jahrgang, 2013, Seite 654 ff):
BOURGOY, Maximillian, von Rubay bey Lisle in Flandern, wurde am 26. April
1665 als Einwohner angenommen.
DU CHARDIN, Daniel, de Gonkre, pays de Calais, wurde am 17. Mai 1665 zum
Bürger angenommen.
DU JARDIN, Jaques, proche de Calais, wurde am 14. Mai 1666 als Einwohner
angenommen.
TAVERNIER, Michael, aus Flandern, wurde am 13. Mai 1667 als Einwohner
angenommen.
SERVA, Hanß Jacob, von Steffenswerdt an der Maaße, Soldat, wurde am 18.
September 1667 zum Bürger angenommen.
CARPENTIER, Pierre, von Tournay auß Flandern, wurde am 9. Oktober 1667 zum
Bürger angenommen.
BARBARI, Jaque, du pays de la Lue in Flandern, wurde am 6. November 1667 als
Einwohner angenommen.
Fürfeld - Kurpfälzische Leibeigene 1682 (PRFK, XIV. Jahrgang, 1965, Seite
239 ff):
GERHARDT, Walrab, * "Heeß in Holland" (wahrscheinlich Hees,
Provinz Geldern), 60 J., oo Mechtel N., * "Nistelrod in Holland" (wahrscheinlich
Nistelrode, Provinz Nordbrabant), 52 J.
GERHARDT, Peter, * "bey Hertzogenbusch" (s'Hertogenbosch, niederl.
Provinz Nordbrabant), 57 J., oo N.N. von ebenda, 57 J.
Weisenheim am Sand - Ausländer im ref. KB von 1654 - 1706 (PRFK,
XXIII. Jahrgang, 1974, Seite 59 ff):
1654:
1. Januar: JANSON, Walther, S. d. Gerhard J. aus Brabant, oo BRAUN,
Catharina, T. d. Reitz B. aus Siestrich in Hessen.
15., 22. und 29. Okt. Proklamation zu Weisenheim, dann Heirat in Dirmstein:
LEIBRECHT Franz von Marxplat(z) aus Brabant oo mit Catharina, Witwe d. Valentin
GUNTHER von Dirmstein.
1659:
14. Juni: NOßBAUM Adrian Gerhard von Ost aus Brabant (d. i. Oss, Gemeinde in
den Niederlanden, Nordbrabant), oo mit TRIGELER N., T. d. Hans T., von
Weisenheim.
1660:
12., 19. und 26. Jan. Proklamation zu Weisenheim, dann Heirat in Mannheim,
RUST Jacob von Ypern in Flandern, S. d. Jacob R., gewesenen Kaufmanns und
Handelsmanns das., oo mit BRANDENBURGER Maria, T. d. Julius B., von Heppenheim
an der Wiese.
1661:
7. Mai: SCHINDEL Dietrich, S. d. Daniel Sch., von Sachsenhausen aus
Niederhessen, oo mit CANWIESER Anna Maria, T. d. † Viktor C., aus Flandern.
1662:
29. April: MERZ Jorg (Georg), Zimmerknecht aus St. Gallen, S. d. Cyrill M.,
Bürgers und Leinenwebers das., oo mit Janicken CARFÜßER, T. d. Viktor C., aus
Flandern.
1663:
17. Nov.: Jan JASPERS aus Brabant oo Elisabeth HENRIXGEN.
1680:
18. Februar: Peter GERHARD aus Brabant, Witwer , oo
mit Elisabeth MERTEN, Witwe des Jörg ZIMMERMANN.
Lambsheim (westlich von Frankenthal in der Vorderpfalz)
(Heinrich Rembe: Lambsheim - Die Familien von 1547 bis 1800. Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte der Pfalz, 1971)
BEYMANN,
Peter, kath., er war 1672 über 18 Jahre alt und 1673 bereits
verheiratet, ab 1670 in Lambsheim genannt, er kam ledig aus Brabant.
Verheiratet mit Apollonia N.N. Sohn Johann Nikolaus BEYMANN oo in
Lambsheim am 05.02.1704 Elisabeth FIER.
BREDA (PREDA), Peter
Josef, kath., "aus dem Lickherland Soumäigne", von Kind auf bei
seinem Vetter Thomas DEFFAA (seit 1708), Bürgeraufnahme
15.11.1741, Ratsmann, † 25.10.1758.
BREITSTRAß
(1651: auf der breiten Straße), Johannes, aus dem Herzogtum
Lothringen, unter der Herrlichkeit Braband gelegen, oo um 1651 Maria
CLOß, Witwe 1673, verkauft 1673 im Beisein ihres Sohnes Nik. Haus
und alle Güter in Lambsheim an Peter BEYMANN.
DAHMEN, Martin, kath., Knecht, aus Brabant, * err. 1732, † Lambsheim 23.09.1754, 22 Jahre alt.
DEFFAA, Thomas, kath., "aus
dem Lickherland Soumäigne", "pachtet für seinen Kramladen ein
Stück Platz unter dem Rathaus", 1708; Eicher und Weinsticher; ooI.
08.03.1709 Anna Marg. N.N., Ratsmann 1715, ...
ELTZMANN, Johannes, aus dem Herzogtum Brabandt, oo Lucia N.N. Sie kaufen 1651 Haus in der Vordergaß und Feld.
FRISCHART, Martin, von Ballen aus Flandern, Bürgeraufnahme 02.12.1663, erwähnt 1652/53/55/63.
GELLMANN, Cornelius, aus Braband, Bürgeraufnahme 21.01.1674, Handfröner, erwähnt 1672-82, oo Anna Elisabeth N.N.
LUDWIG,
Johannes, von Morraut aus Brabant, auch: "von Meerhaut unter dem
Prinzen von Oranien" 1651; oo vor 1651 Christine N.N.; 1651 Inzug, Bürgeraufnahme 02.12.1663, ...
MATHES (MATHEIß), Jean, "von Mündternach im Lückerland, Braband", Bürgeraufnahme 04.03.1668, oo Agnes N.N., ..
MORITZ,
Michael, "ein Brabander aus Kruckh in dem Lande Casant"; 1651
Inwohner allhier; erwähnt 1651-54; oo Janicke MORTETT; ...
SIMON, Franz, "der Gängler", * Niederwerth in Braband, Bürgeraufnahme 07.03.1727, 1727/28 ledig.
TRAU, Johannes, kath., Krämer, von Niederwärth in Braband, * um 1725, † Lambsheim 27.01.1795, um 70 Jahre alt, oo 14.11.1759 Anna Maria BREDA (T. v. Peter Josef BREDA, siehe oben). ....
WOLTER (WALTER, WOULTERS), Johann, Tuchkrämer, von Nederwerth, Braband, 1736 noch ledig, Bürgeraufnahme 27.09.1736, † Lambsheim 28.12.1737, mercator.
c) Zur Wiederbesiedlung
des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken
Zur Herrschaft Pfalz-Zweibrücken gehörten große Teile der Westpfalz,Süd- und Nordpfalz, aber auch Teile des heutigen
Saarlandes. Orte in der Herrschaft waren z. B. Zweibrücken, Homburg/Saar,
Kusel, Meisenheim, Annweiler, Bergzabern, Großsteinhausen,
Herschweiler-Pettersheim, Ilbesheim bei Landau, Krähenberg, Lambsborn,
Nothweiler, Nünschweiler, Odenbach am Glan, Schmitshausen, Ulmet, Waldmohr,
Wiesbach, Wörth.
Kath. KB Zweibrücken 1685 - 1798 [11]:
DE LOHN,
Friedrich, Zweibrücken, geboren um 1710 in Banne/Niederlande, rk, † 15.01.1784
in Zweibrücken, 74 Jahre alt.
DIESTER,
Catharina, rk, aus De Diderich in Luxemburg, oo am 21.02.1757 in Zweibrücken
FLACHS Joh. Georg, rk, Soldat in Zweibrücken.
KOHL, Johann,
Chirurgus in Zweibrücken, geboren um 1712 in Weilerswist/Niederlande, rk, † am
01.01.1754 in Zweibrücken, 42 Jahre alt.
LA FONTAIN,
Johanna, rk, T. v. Johann LA FONTAIN und Maria in De Blay in Luxemburg, oo am
13.02.1702 in Zweibrücken DANIEL Sebastian aus Mittelbach.
LEJEUN,
Michael, Soldat, Zweibrücken, rk, geboren in Diesong, Prov. Limburg, oo am
28.04.1757 in Zweibrücken HEROUX/HEROTH Elisabetha aus Zweibrücken.
MOULIN,
Ludwig, geboren in Maubeurse/Flandern, Diener des Hauptmanns de FLADE in Zweibrücken,
† 12.03.1783 in Zweibrücken.
SEEL,
Christian, aus Lüttich, wird am 04.12.1728 in Zweibrücken begraben. Keine
Altersangabe.
Das kath. KB Zweibrücken enthält vermutlich viel mehr Einwanderer
aus Luxemburg und Brabant. Dies ist aus dem Ortsregister schwer erkennbar. Dazu
müssten die Herkunftsorte genauer analysiert werden.
Bürgeraufnahmebuch der Stadt Zweibrücken von 1716 - 1805:
PHYL,
Lorenz, herrschaftlicher Hofschreiner, gebürtig zu Kuremonde im Span.
Gelderlande. Bürgeraufnahme mit Ehefrau 1721.
VIRRET (auch
PIRRET), Joseph, Perrückenmacher, gebürtig zu Brüssel, 1729 Bürgeraufnahme.
Kath. Kirchenbuch von Homburg/Saar 1681 - 1694 [14]:
ALLGONDE,
Verdiere, gebürtig in Haye in Holland, oo 07.09.1689 in Homburg BERNARD, Belus,
gebürtig in der Pfarrei Villesach im Bistum Bordeaux.
BARTHELEMY,
Maria, gebürtig in Ban de Soiron im Land Lüttich, oo 06.04.1682 in Homburg
MELAN Humbert, gebürtig zu Melan im Land Lüttich.
BISCHOF
Magdalena, gebürtig zu Kel im Herzogtum Luxemburg, Ehefrau von GAIGER, Johann
der Wolf, † 19.10.1688 in Homburg, ca. 70 Jahre alt.
CHARPENTIER,
Johann Baptist, Soldat, gebürtig zu de L'Isle in Flandern, † 30.04.1695 in
Homburg.
CLOSSET,
Johann der Junge, gebürtig aus der Pfarrei Soumagne im Lütticher Land, †
08.08.1685 in Homburg. oo mit BROSCHARD Helia.
COLIGNON,
Johann, gebürtig in der Pfarrei St. Thomas, Lütticher Land, † 27.09.1689 in
Homburg. oo mit CHABOT Elisabetha.
CONE
Johanna, T. v. Johann CONE aus dem Lütticher Land und jetzt wohnhaft zu Einöd,
oo 29.04.1682 in Homburg Jean POUPART, gebürtig in Gesinville bei Pont à
Mouson.
COUPET, Anna
Maria, gebürtig in der Pfarrei St. Peter in der Stadt Courtray in Flandern, oo
18.11.1685 in Homburg MENOSSE Peter, Steinmetz, gebürtig in der Pfarrei St.
Peter in der Stadt Chavennt im Land des Grisons.
DALVIN,
Maria Eugenia, gebürtig zu Ruslart in der Pfarrei Courtrey, Bistum Bruge, oo
06.10.1685 in Homburg GAUTIER, Michael, gebürtig zu Noan Papy du maine Evesche
duman.
HUET,
Franzsika, gebürtig zu Messon in Luxemburg, Ehefrau von Johann DUPONT, †
26.10.1688 in Homburg.
MELAN,
Humbert, gebürtig zu Melan im Land Lüttich, oo 06.04.1682 in Homburg
BARTHELEMY, Maria, gebürtig in Ban de Soiron im Land Lüttich.
OMBOURG,
Maria, gebürtig zu Cortray in Flandern, oo mit HENRY Johann, Bürger in Homburg.
19.07.1683 Geburt von Zwillingen in Homburg.
Das kath. KB Homburg enthält vermutlich viel mehr Einwanderer aus
Luxemburg und Brabant. Dies ist aus dem Ortsregister schwer erkennbar. Dazu
müssten die Herkunftsorte genauer analysiert werden.
Die folgenden KB von Homburg sind noch
auszuwerten.
Reformiertes Kirchenbuch von Winterbach 1719 - 1798, Zweibrücken 1988:
.....
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
Reichenbach (heute Reichenbach-Steegen):
Im Laufe der Zeit ging das Dorf immer wieder in neue Besitzverhältnisse
über. Um 1291 waren die Grafen von Veldenz im Besitz der Ländereien, zu denen
auch Reichenbach gehörte. Reichenbach wird zu einem Unteramt in der Landvogtei
im Speyergau.
Reichenbach war schon seit 1346 eine Schultheißerei, das heißt es bestand
ein Gericht mit einem Schultheißen, mehreren Schöffen und einem
Gerichtsschreiber.
Reichenbach kam ... zum Herzogtum
Pfalz-Zweibrücken (Oberamt Lichtenberg) und 1733 zur Kurpfalz (Oberamt
Lauterecken, Schultheißerei Reichenbach).
Zwischen 1794 und 1803 war das „Reichenbacher Gericht“ unter der strengen
Herrschaft der Franzosen eingeschnürt. Erst der napoleonische „Code civil“
brachte eine Neuordnung.
1817 kam das „Reichenbacher Amt“ unter die Oberherrschaft der Bayern.
Kath. Kirchenbücher von Reichenbach [12]:
DAMIAN, David, Händler, aus
"Jerdingen", Diözese Lück, oo am 04.06.1717 in Reichenbach HISCHMAN
Susanna Margaretha, Horchheim, Diözese Worms.
GÖTTGEN (GÖTTIG, GÖDGEN, GORDIEN), Johann Matthias, aus Munddorf Luxemburg.
Der Sohn Johann Abraham GÖTTGEN wird am 01.07.1696 in Reichenbach getauft.
NN, Catharina, aus Luxemburg, Ehefrau von MILDENBERGER Johann Adam,
Meisenheim, ortsfremd, stirbt am 27.01.1710 in Jettenbach, 70 Jahre alt.
PLENIG (PLENES), Anna Maria, "Mundorff" in Luxemburg, oo am
01.10.1715 in Reichenbach GÖTTGEN Johann Abraham (S. v. Johann Matthias GÖTTGEN
aus "Mundorff" in Luxemburg, er 1696 in Reichenbach getauft).
PLENIG, Johannes, aus Belgien, seine Tochter Anna Maria oo I. 1725 SCHLICK
Martin, oo II. 1742 OSWALD Johann Michael.
SCHACK, Anna Veronica, aus "Hammipre", Luxemburg, geboren vor
1663, oo am 25.01.1707 in Reichenbach LENHARD Hans Peter aus Kollweiler.
THINES, Anna Maria Marg., geb. um 1704, aus "Watterm(a)hll" in
Luxemburg, oo I. am 02.09.1738 in Reichenbach SCHNEIDER Michael aus Föckelberg,
oo II. am 28.05.1743 in Reichenbach KLING Johann Jacob aus Fockenberg.
Es gibt auch ein luth. KB von Reichenbach, 1680
beginnend. Die Reformierten von Reichenbach sind im ref. KB der Pfarrei
Katzweiler (1685 - 1736).
Maßweiler
(Quelle: Johann Schanne, "Ortsgeschichte von Maßweiler", Speyer 1952)
"1653 meldet der Klosterschaffner in Wörschweiler: "Dieses Dorf
ist noch unbewohnt, werden aber nach erlangter verhoffender Ruhe sich wiederum
Leute dahin begeben und die Güter zu verleihen sein."
1664 spricht der Klosterschaffner von Untertanen zu Maßweiler, denen er gegen
Entrichtung des 9. Teiles des ursprünglichen Hubzinses die Güter verlieh.
1669 sind in Maßweiler sechs Familien und 1675 fünf Familien.
1683 wohnen in Maßweiler Jonaß Langorius, Heinrich Matheus, Hans Weber, Veit
Fabian, Simon, Ganter u.a.
Nach Errichtung der französischen Reunionskammern im Jahre 1680 fördern
französische Generäle im Herzogtum Zweibrücken die katholische Religion. Daher
finden wir 1688 in Maßweiler 9 katholische und eine lutherische Familie mit 36
Kindern. Zu den ersten Neuansiedlern in Maßweiler dürfen wir Tiroler
Bauhandwerker z. B. die Ganter zählen."
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant?
Reifenberg (Quelle: Johann
Schanne, "Ortsgeschichte von Maßweiler", Speyer 1952)
"In Reifenberg überlebten 3 Familien den 30jährigen Krieg, nämlich
Peter Kneip, Theobald Kneip, Jakob Schön. Des letzteren Tochter Anna Katharina
Schön heiratete 1679 in Maßweiler den Johann Nickel Hüther, der über Bottenbach
aus der Schweiz nach Reifenberg kam."
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant?
Katholische Kirchenbücher von Meisenheim an Glan (1683 - 1798):
CARDIVAL, Isabella, aus Flandern, oo Meisenheim 07.02.1736 FRAVON Wilhelm,
"miles greogorius gallicus".
CORAIX, Wilhelm, von Maastricht, oo Meisenheim 31.10.1795 Margaretha POIROT
von Nanzig.
DARA, Johanna, "ex Mesier in Ardenia", oo Meisenheim 11.02.1696
Petrus VERRIE aus dem Languedoc.
DEPRY, Gerardus, * Brüssel in Braband 1731 (err.), begraben Meisenheim
30.10.1778.
ENGELMANN, Johann Anselmus, Maurer von Maastricht, oo Meisenheim 11.06.1792
SCHIRA Katharina Maria.
HELLGER, Johann Petrus, von Maastricht, oo Odenbach 04.09.1736 Anna
Elisabeth RENNER aus Odenbach.
KARRE, Rosa, aus den Ardennen, oo Meisenheim 15.10.1695 DE MILLIE Johannes,
aus der Picardie.
KEMMER, Anthoni, aus Hoffingen in Luxemburg, begraben Odernheim 10.10.1745,
oo Odernheim 06.05.1727 KRAUTH Maria Elisabeth aus Odernheim.
LEONARDT, Margaretha, "ex Ardenia", oo Meisenheim 14.04.1696
Johannes PEILAN, "Miles de Burdou".
LINDEN, Matthias, S. d. Gregor LINDEN, Gemeinsmann zu Wormeldingen/Luxemburg
und der Maria, oo Lettweiler 04.05.1717 Anna Katharina GRIMM.
MERCK, Johannes, von Malmedy, oo Stahlberg 16.10.1691 FRITSCHLEIN Anna.
REIMBACH, Katharina, getauft Rehborn 09.02.1717, T. d. Christian REIMBACH
und der Katharina, "aus dem Herzogtum Luxemburg".
SALM, Johann Henrich, Soldat aus Eupen, Herzogtum Limburg, * 1743 (err.), †
Meisenheim 20.01.1797, oo Meisenheim 28.11.1780 Sabina Katharina BAUER.
VAN HOFFEN, Barbara, von Antwerpen, oo Meisenheim 04.01.1713 CARRE Johann
Petrus.
Manche Herkunftsangabe ist nicht zu identifizieren. Weitere Personen aus
Luxemburg und Brabant sind möglich.
Reformierte und lutherische Kirchenbücher von Meisenheim an Glan (ref.
1608 - 1700, luth. 1684 - 1700), aus "Ortsfremde in Meisenheim am Glan im
17. Jahrhundert" von Günther F. Anthes, PRFK, XXIII. Jahrgang, Seite 115
ff und 165 ff:
ARNOLD,Johannes, Strohdecker zu Breitenheim,
"aus dem Luxemburgischen", oo NN., Kind: Hans Nickel, getauft
Breitenheim 19.03.1659.
BEAUFORT, Eustachius, von "Herpf im Herzogtum Limburg", d. i.
Herve bei Lüttich, Belgien, oo 12.11.1672 Anna WOIDIER, Witwe.
CLOSING, Michel, Hintersaß aus dem "Lücker Land", d. i. Land um
Lüttich, Belgien, oo Maria N., Kind: Hans Georg, getauft 15.06.1678.
DE RECHIN, Martin, aus dem Land um Lüttich, Belgien, oo Pirette N., Kind:
Peter Franz getauft 02.04.1667.
GIESSGEN, Gerhard, S. d. † Reinhard G., von "Dribß aus dem
Gülcherland", oo Callbach 19.03.1672 Anna Ottilia, T. d. † Johann
SCHLEYERMANN, von Callbach.
GLÖRCH, Lambert, von Maastricht (Niederlande), oo Maria N., Kind: Johannes,
getauft Callbach 26.06.1673.
JACOB, Jakob, "der Frieß", * 1619 zu Leiden in Holland, †
08.08.1654.
KIRMERICH, Johannes, Steinhauer von Obermendig "jenseits der
Mosel", oo Raumbach 26.10.1658 Katharina, T. d. Johann LEYENDECKER, Maurer
zu Raumbach.
KORMIA, Martin Juris, S. d. † Johann Juris K., von
"Reichenheim im Land Limburg", oo 22.08.1654 Ottilia, T. d. Hans
Konrad SCHERTZ, Bürger und Ratsverwandter.
MOON, Mathias, Taglöhner aus Luxemburg, oo NN.,
Kind: Magdalena Katharina, getauft 17.12.1660.
N., Hauprecht, von "Krol" in Luxemburg,
oo NN., Kind: Johann Valentin getauft 20.05.1659.
N., Henrich, Wollwebergeselle, aus dem "Lützelburger Land", d. i.
Luxemburger Land, † 19.10.1672, ca. 40 Jahre alt.
PFALZ, Hans Wilhelm, von Vianden in Luxemburg, oo 13.01.1657 Maria, T. d. †
Esaias REME (in Otterberg: REMY), Wollweber zu Otterberg.
SCHALDT, Jost, von St. Veit in Luxemburg, d. i. St. Vith, Belgien, oo Eva
N., Kind: Susanna Katharina getauft 31.01.1661.
SCHWARZ, Nickel, von Luxemburg, oo Anna N., Kind: Hans Leonhard getauft
29.02.1661.
THEIS, Hans Christoph, S. d. Hans T., von "Schlettweiler aus dem
Lützelburger Land", d. i. Schleidweiler bei Trier, † 08.04.1654.
VETSCHIER, Leonhard, von "Lück", d. i. Lüttich, Belgien, oo
Margaretha N., Kind: Hans Adam getauft 02.12.1671.
WOLFF, Anna Barbara, † 05.08.1658, 9 Monate alt, T. v. Nickel WOLFF, aus
Luxemburg.
Die evang. KB von Meisenheim sind noch weiter zu
sichten.
Odenbach am Glan (Ortsfremde im ref. KB von 1556 - 1714, in PRFK Band XI,
1986 - 1989, S. 395ff)
JANSSEN, Johannes, Schweinehirt "aus dem Lütticher Land", oo Anna
Barbara N.N.; Sohn: Johannes, getauft Odenbach 09.10.1678.
MATTHEIS, Georg, Kohlenbrenner "aus dem Lützenburger Land", oo
Maria Dorothea N.N.; Sohn: Hans Andreas, getauft Odenbach 01.12.1678.
MATHIEU, Gilles, "aus dem Lützenburger Land", derzeit in
Ginsweiler; Tochter: Anna Katharina, oo Odenbach 24.09.1678 Johannes SCHAD.
VORBRACHT, Angel, "aus Flandern", oo Barbara N.N.; Tochter: Anna
Maria, getauft Odenbach 13.01.1675.
Noch weiter zu ergänzen..
......
d) Zur Wiederbesiedlung
der sickingischen Herrschaft Landstuhl
Im Denombrement der Herrschaft Landstuhl von 1681 [13] findet man
umfangreiche Angaben zu der Wiederbesiedlung der Dörfer. In Landstuhl
sind 30 Untertanen (Familienväter, unverheiratete Männer und Witwen) und in den
Dörfern 75 Untertanen namentlich genannt. Im Einzelnen ergibt sich in den
Dörfern der Herrschaft folgendes Bild (Reihenfolge gemäß Denombrement):
D. h. 29 von 75 Untertanen waren erst recht kurz vor der Erstellung des
Denombrements im Jahr 1681 zugezogen. Offen ist, ob dabei Einwanderer aus
Luxemburg oder Brabant waren, da bis auf einen Zuwanderer (aus Tirol) jegliche
Hinweise auf die Herkunft fehlen.
Kath. KB Landstuhl 1696 - 1730:
ATHEN, Katharina, T. d. Nikolaus ATHEN aus "Bießen" in Luxemburg
[Bissen], oo am 22.08.1730 in Landstuhl Peter DIETERICH, S. d. Matthias
DIETERICH von Weselberg.
FIEVER, Johannes, aus Herbeumont in Luxemburg, oo am 25.07.1698 in Landstuhl
Katharina BREINGEN aus Martinshöhe. Am 14.02.1701 starb das Kind Johann
Wilhelm, zwei Jahre alt.
JANSIN (JANSON), Margarete, Witwe, gebürtig in Belgien, calvinistischer
Religion, † in Landstuhl 13.02.1711 (oder 1714), etwa 60 Jahre alt.
KEFER, Philipp, "Hammensis ex Patria Lützenburgensis" (Hamm bei
Luxemburg), oo am 29.06.1700 in Landstuhl Maria Apollonia BAUER,
"Trevirensis" (Trier). [Quelle: PRFK, XIX. Jahrgang, Seite 30].
MÄEß, Adrian Michael, Kaufmann aus der
Diözese Lück, vulgo Keerpelt; oo am 21.02.1718 in Landstuhl Anna Maria KUHNIN,
Trauzeuge Simon KUHN.
THEIS, Johann, Einwohner in Martinshöhe, gebürtig in Luxemburg
('Pöttelensis'), oo am 03.02.1700 in LABACH Anna Maria MÜLLERIN aus
Martinshöhe.
Evang.-luth. Kirchenbuch der Herrschaft Landstuhl 1669 bis 1709:
Dieses Kirchenbuch enthält eine Heirat mit Bezug auf Brabant:
SCHMIDT, Nicolaus, Schuhmacher, gebürtig zu Stablo im Lückerland (= Stavelot
bei Lüttich, Belgien), oo am 11.05.1680 in Landstuhl CHRISTMAN Anna Catharina,
T. d. † Friedrich CHRISTMAN, gewesener Gemeinsmann zu Diersbach. Am 10.02.1681
wird in Landstuhl die Tochter Anna Eva geboren.
Kath. KB Kirchenarnbach 1706 - 1798 [15]:
In dem KB-Register sind keine Einwanderer aus Luxemburg oder Brabant konkret
genannt. Im Ortsverzeichnis gibt es einige Orte, die nicht lokalisiert sind,
darunter Litzenburg. Einige Einwanderer aus Luxemburg oder Brabant sind
möglich, wären aber ganz unbedeutend.
Kath. KB Horbach 1710 - 1719:
.....
Das KB von Horbach muss noch ausgewertet werden.
Kindsbach (Heimatkalender Stadt und Landkreis Kaiserslautern 1973,
S. 137ff (Die Wiederbesiedlung des Dorfes Kindsbach):
....
Weitere Materialsammlung und Auswertung ist noch nötig.
e) Zur
Wiederbesiedlung der sickingischen Herrschaft Schallodenbach
Die Herrschaft Schallodenbach nördlich von Kaiserslautern mit den Dörfern
Schallodenbach, Schneckenhausen, Heimkirchen, Wörsbach und Heiligenmoschel und
eine Reihe von Höfen kam schon sehr früh in Sickingischen Besitz. Schweikhard,
der älteste Sohn des Reichsritters Franz von Sickingen, heiratete die Witwe des
Philipp von Guntheim, Margaretha von Landsberg, die die Herrschaft
Schallodenbach in die Ehe einbrachte. Schallodenbach blieb bis zur Annektion
des linken Rheinufers, 1798, durch Frankreich sickingischer Besitz (Quelle: Dr.
Berthold Budell im Register der kath. KB Schallodenbach).
Das Register zu den kath. KB der Pfarrei Schallodenbach [20]
enthält eine größere Zahl von Einwanderern aus Luxemburg und Brabant:
ADRIAN,
Peter, ledig, stammt aus Brabant, jetzt Händler in Winnweiler, ist
am 21.08.1749 Taufpate von Anna Margaretha GERTNER vom Folzenhof.
BREVILLI,
Johanna, Löwen, oo am 01.01.1709 in Schallodenbach LESVESQUE, Mathias, aus
Flandern stammend. Beide auf dem Schneckenhof tätig.
EBERT,
Magdalena, aus Freilingen, Herzogtum Luxemburg, oo am 20.05.1717 in
Schallodenbach JACOBI Johannes, der im Wald wohnt.
GÖRG, Anton,
geb. in der Diözese Löwen, verh. in Heiligenmoschel, ist am 16.05.1706 Taufpate
von Maria Elisabetha ROTH vom Holbornerhof.
GÖRG, Anton,
aus "Eifflia" Diözese Löwen, oo am 15.01.1704 in Schallodenbach
Elisabetha NN aus Heiligenmoschel.
GOLSONG
(COLSONG), Lorenz, aus dem Herzogtum Löwen, arbeitet seit 3 Jahren in
Schallodenbach, oo am 21.11.1724 in Schallodenbach MAURER Anna
Margaretha, T. d. Wilhelm MAURER. GOLSONG Lorenz oo in 2. Ehe am 04.07.1730
BISCHOFF Maria Apollonia, T. d. Mathias BISCHOFF. Er ist Köhler (carbonarius).
HARDI,
Heinrich, stammt aus Luxemburg, jetzt verh., Schallodenbach, ist am 09.08.1711
Taufpate von Heinrich DISSELER von der Ziegelhütte bei Schallodenbach.
HUSCHIT,
Maria Elisabetha aus "Waltbreybach in Belgio" lässt am 27.08.1739 die
ill. Tochter Maria Elisabetha taufen.
JAR, Johann
Walter, aus Löwen, Pfarrei Ohn, ist am 04.10.1750 Taufpate von Johann Walter COLSONG
(GOLSONG) aus Schallodenbach.
KLEIN,
Wilhelm, aus dem Herzogtum und der Diözese Löwen, oo am 17.09.1724 in
Schallodenbach PLATZ Gertrud.
LESVESQUE,
Mathias, aus Flandern stammend, oo am 01.01.1709 in Schallodenbach BREVILLI,
Johanna, Löwen. Beide auf dem Schneckenhof tätig. Er wird am 01.11.1710 als
Taufpate von Anna Catharina GERBACH , deren Eltern im
Wald wohnen, genannt.
LINSEN,
Hubert (1748 Herbert), ledig, aus Brabant, Kaufmann in Wolfstein, ist am
01.03.1746 Taufpate von Hubert KRONENBERGER und am 25.04.1748 Taufpate von
Johann Peter Bernhard BOSSUNG aus Schallodenbach.
LORET,
Elisabetha, stammt aus Luxemburg, oo am 07.01.1720 in Schallodenbach BECKER
Daniel. Die Eheleute sind ohne festen Wohnsitz.
MALANS,
Theobald, stammt aus dem Brabant, Kaufmann in Schallodenbach,
ist am 23.10.1746 Taufpate von Susanna QUICK.
MARX
(MARTZ), Johann Jakob, aus Tollendorf in Eyflia ?, S.
d. Nikolaus MARX, oo am 27.01.1739 in Schallodenbach STUMPF Margaretha, T. d.
Joseph STUMPF aus Wirsbach.
MENNET,
Maria, aus Soumaigne, Diözese Löwen, oo am 24.01.1712 in Schallodenbach
ASSENMACHER Johannes aus Ickerath, Diözese Köln.
MINNET,
Elisabetha, aus dem Bistum Löwen, Magd auf dem Kreuzhof, in hiesiger Gegend
aufgewachsen, oo am 05.03.1726 in Schallodenbach CAPNER Balthasar,
Holzschnitzer aus Tirol.
SCHÖLLEN, M.
Catharina, ledige T. d. Johannes SCHÖLLEN aus Holtz, Herzogtum Luxemburg, ist
am 02.05.1755 Taufpatin von Maria Catharina GERTNER aus Schallodenbach.
SCHÖLLEN, M.
Catharina, ledige T. d. Johannes SCHÖLLEN aus dem Herzogtum Luxemburg, ist am
04.09.1769 Taufpatin von Jakob DEBOLD (DEPOLT) vom Schneckenhof.
SCHWIRTZ,
Angelika, Magd, ledige T. d. Nikolaus SCHWIRTZ und Ef. Susanna aus Poss,
Herzogtum Luxemburg, Pfarrei Attert, ist am 11.02.1753 Taufpatin von Johann Heinrich
GASSENMEYER aus Schallodenbach. Sie ist am 21.11.1752 Taufpatin von Peter
WEHNER. Sie oo am 05.03.1753 in Schallodenbach Johann Theodor SCHMITZ, S. d. †
Theodor SCHMITZ und † Maria.
SCHWIRTZ, M.
Barbara, T. d. Nikolaus SCHWIRTZ aus dem Herzogtum Luxemburg, ist am 07.03.1754
Taufpatin von Johann Heinrich MICHER in Schallodenbach. Sie ist am 02.04.1754
in Schallodenbach Taufpatin von Johannes GRÜNENBERGER.
WAGNER,
Alexander, Maler aus Vianden, Herzogtum Luxemburg, er hat fast 2 Jahre in der
Nachbarschaft gearbeitet, † Schallodenbach im Pfarrhaus am 01.12.1757, 35 Jahre
alt.
In der Herrschaft Schallodenbach bilden die Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant vor den Tirolern die größte Einwanderergruppe!
Die Luth. waren nach Heimkirchen (bis 1720), die
Reformierten nach Heiligenmoschel (seit etwa 1720) gepfarrt.
f) Zur
Wiederbesiedlung der Gegend um Glan-Münchweiler (Herrschaft von der Leyen)
Glan-Münchweiler mit den naheliegenden Orten Börsborn, Dietschweiler,
Haschbach am Glan, Nanzweiler, Gries und Steinbach gehörte zur Herrschaft der
Grafen von der Leyen.
Das kath. KB Glan-Münchweiler enthält Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant:
BALTZER,
getauft 1706, aus Vianden, Luxemburg
GROß,
getauft 1740, aus Brüssel, Belgien
JUNG, †
1687, aus "Lanser" in Luxemburg
KUHN, oo
1698, aus Brugge, Belgien
LINZ, oo
1747, aus Lommel, Belgien
LOHR,
getauft 1740, aus Brüssel, Belgien
MARCHAN, oo
1697, aus "Schlising", Belgien
MARX, oo
1700, aus Ferrières, Belgien
STEDER, oo
1698, aus "Hofgewigen" in Luxemburg
WING, oo
1705, aus Vianden, Luxemburg
WOLTER, oo
1699, aus Wiltz, Luxemburg
Das kath. KB von Glan-Münchweiler muss weiter ausgewertet
werden.
Das luth. KB Glan-Münchweiler enthält Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant (PRFK, XI. Jahrgang, 1962, Seite 218):
FOLLMER,
Georg, S. d. † Paul FOLLMER
"aus dem Lützenburger Land", oo 24.01.1671 Anna Catharina, T. d.
Georg BRAUN zu Münchweiler.
MÜLLER, Niclas,
"von Rottershausen aus dem Lützenburger Land", oo 20.02.1672 Eva, T.
d. † Hans Jacob MÜLLER zu Dietschweiler.
NICLAS, Hans
Peter, Viehhirt "von Oberwies aus dem Lützenburger Land", oo
09.11.1668 Maria Margaretha, "Dienstmagd, bürtig von Elsaßzabern".
g) Zur
Wiederbesiedlung der Grafschaft Falkenstein
Einige Orte der Herrschaft:
Falkenstein, Winnweiler, Ilbesheim (bei KIB), Gerbach, St. Alban,
...
Kath. KB Winnweiler [13]:
ALWENS,
Peter, * um 1695 in Lommel in Brabant, Meierei des Hzgt. BOOS in Holland, S. v.
Johannes ALWENS (wohnhaft 1722 in Lommel in Brabant), oo am 3.11.1722 in
Winnweiler GUTHI Anna Margretha aus Winnweiler. Vielfach als Taufpate und
Trauzeuge im KB genannt.
DELL, Johann
Matthäus, * um 1700 in Borndorf im Herzogtum Luxemburg, S. v. DELL Matthias und
NN Margretha in Borndorf, oo am 26.02.1726 in Winnweiler MEININGER Maria Clara,
* um 1700 in Franken.
GLÖCKNER,
Melchior, Herkunftsort Brabant, Wohnort am 16.08.1711 in Winnweiler, Taufpate
bei SCHNEIDER.
HENGEL,
Michael, * um 1690 in Mawoll bei Axweiler in Luxemburg, S. v. HENGEL Nikolaus
in Mawoll in Luxemburg, oo am 11.06.1715 in Winnweiler NN/WIRTH/HENGEL Anna
Elisabetha.
LANNE,
Heinrich, * um 1700 Hzgt. Leodicum (Lüttich), S. von LANNE Johannes und NN
Elisabetha im Hzgt. Lüttich, oo am 1.8.1726 in Winnweiler WENZEL Maria
Elisabetha, * um 1700 in Herckelshausen.
PAULER,
Johann Matthäus, * um 1705 in Waldsdorf im Hzgt. Luxemburg, S. v. PAULER Johann
Theodor und Maria Katharina in Waldsdorf in Luxemburg, oo am 26.07.1729 in
Winnweiler BERG Anna Margretha aus Lohnsfeld.
SCHIEDGENS,
Andreas, * um 1670 in Brabant, oo am 21.02.1708 in Winnweiler STEINER Katharina
aus Winnweiler.
Das 2. KB von Winnweiler (ab 1744) muss noch ausgewertet werden.
h) Zur
Wiederbesiedlung der Herrschaft der Landgrafen von Hessen-Darmstadt
Einige Orte der Herrschaft:
Pirmasens, Fehrbach, Burgalben, Eppenbrunn, Lemberg, Trulben,
Fischbach bei Dahn, Schweix, Vinningen, ....
Höheinöd (Ortschronik "1295 -
1995 Höheinöd", S. 23/24)
"Erste Kunde von der Neubesiedlung bringt ein Bericht des hanauischen
Amtsschaffners Rampsberger aus dem Jahr 1670. Demnach "wohnt auf der
hanauischen Seite nur ein Untertan, nämlich Hans Peter Höhe.
Dieser hat sich wegen erlittenen Brandes von Pirmasens hierher begeben müssen."
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
- wird ergänzt
i) Zur
Wiederbesiedlung der Herrschaft der Markgrafen von Baden
Einige Orte der Herrschaft:
Rodalben, Clausen, Leimen, Merzalben, Petersberg, Münchweiler a. d. Rodalb
(östl. der Rodalb), Rhodt unter Rietburg.
- wird ergänzt
j) Zur
Wiederbesiedlung der Herrschaft der Fürsten von Nassau-Weilburg
Einige Orte der Herrschaft, ohne das bis 1706 kurpfälzische Amt
Bolanden:
Kirchheimbolanden, Stauf (Eisenberg), Albisheim, Eisenberg,
Göllheim, Dannenfels, Ramsen, Alsenz, Kerzenheim, Sippersfeld, ...
Kuby und Kimmel nennen in ihrem Büchlein [16] einige Einwanderer:
????
k) Zur
Wiederbesiedlung des Amtes Bolanden (Kurpfalz bis 1706, dann größtenteils zu
Nassau-Weilburg)
Die Orte der Herrschaft:
Bolanden, Dreisen, Hahnweiler, Marnheim, Standenbühl und teilweise
Weitersweiler.
Kuby und Kimmel stellen in ihrem Büchlein [16] in Bezug auf das Amt
Bolanden fest, dass "gerade die niederländische oder niederrheinische
Zuwanderung im Gebiet um den Donnersberg eine große Rolle gespielt hat".
Es wird außerdem festgestellt, dass "die niederländische /
niederrheinische Zuwanderung mit dem Jahre 1688 zum Stillstand gekommen
ist".
Kuby und Kimmel nennen in ihrem Büchlein [16] einige Einwanderer:
METZGER,
Walter Adrian, ein Brabänder auf den Elbisheimer Höfen, oo 22.04.1662 Maria
Catharina HASENFUß, T. d. † Jacob HASENFUß aus "Herckenbusch" (=
Herkenbusch bei Grevenbroich).
BOTH, Jean,
Brabänder auf den Gundheimer Höfen, erwähnt 1665.
PETERS, Hans
Geörg, S. d. Jacob PETERS, Niederländer auf dem Alten Bolander Hof, getauft
1667.
JOSTEN Jean
oder Jan, 1669 auf den Elbisheimer Höfen, bei oo 1670 als Jost THÖNISEN aus
Braband ehelicher Sohn bezeichnet.
KAUFF,
Sebastian, S. v. Simon KAUFF "aus dem Hummerischen Land gebürtig",
1685 mit 16 Jahren in Marnheim beim Abendmahl.
MÜHLRAD,
Sibilla, T. d. † Anton MÜHLRAD, aus "Brochxellen", gewesenen Schäfers
auf dem Heuberg, 1684 mit 17 Jahren zum Abendmahl zugelassen.
WOLTER,
Johannes, "von Legemirdt auf der Meyerei von der Bosch" (= Lage
Mierde südl. Tilburg), jetzt auf den Elbisheimer Höfen, oo 1668 Sibilla, T. d.
Gerhard TUWALT von Mörstadt.
Die Schrift muss noch ausgewertet werden, um genauer
festzustellen, wieweit Luxemburg und Brabant als Herkunftsregionen genannt
werden.
Gundheimerhof
Quelle:
Driedger, Wolfgang: Pächter „aus den Niederland“ und Brabant.
Donnersberg-Jahrbuch 2014, Seite 73.
Nach dem 30jährigen Krieg wird 1659 erstmals wieder ein Pachtvertrag
geschlossen: Jan Bade „aus den Niederland“
und Johann Matthäus aus Brabant sind
die neuen Pächter, beide Katholiken.
l) Zur
Wiederbesiedlung der Herrschaft der Fürsten von Leiningen-Hardenburg
Einige Orte der Herrschaft (ohne die Orte auf der Sickinger Höhe):
Hardenburg, Bad Dürkheim, Vorderweidenthal, Hofstätten
(Wilgartswiesen), Erpolzheim, Großbockenheim (Bockenheim), Kallstadt,
Kleinkarlbach, Oberschlettenbach, Ungstein, Waldleiningen, Weisenheim am Berg,
....
Auf der "Sickinger Höhe" gibt es folgende Orte:
Saalstadt, Wallhalben, Herschberg, Hettenhausen, Höheinöd (1/2),
Thaleischweiler (1/2).
Höheinöd (Ortschronik "1295 -
1995 Höheinöd", S. 23/24)
"Erste Kunde von der Neubesiedlung bringt ein Bericht des hanauischen
Amtsschaffners Rampsberger aus dem Jahr 1670. "Auf der leiningischen
Seite befinden sich zwei Untertanen. Der eine, Andreas Eßel (Aßel), ist
sehr arm. Der andere ist ein Welscher."
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant?
.....
Evang.-lutherisches Kirchenbuch von Wallhalben 1709 - 1760 (Register der
Zweibrücker AG, 1989)
FICHTLER, Jean, "aus Braband", oo am 20.03.1735 in Wallhalben HEIM
Anna Margaretha, Witwe des † Wildenbrand HEIM.
Keine weiteren Einwanderer aus Luxemburg und Brabant in dem KB.
Kath. KB Neuleiningen (Mitteilung von Herrn Heinz-Ludwig Bender, Grünstadt, im Oktober 2015).
ADRIAN, Joes. Wilhelm aus Böhl in Brabant. Er war im
Jahre 1746 Taufpate in Altleiningen (kath. KB Neuleiningen).
Er heiratete am 12. Mai 1750 (kath. KB Hettenleidelheim) Anna Catharia HERRMANN aus
Hettenleidelheim. Aus dieser Ehe stammt Maria Philippina ADRIAN (°1758), die
1783 in Grünstadt (kath. KB) den Küfer Antonius JÖRGENS (GEORGENS) aus
Weisenheim am Berg heiratete. Der Name wird hier auch als ADRION
geschrieben
- wird ergänzt
m) Zur
Wiederbesiedlung der Herrschaft des Bischofs von Speyer
Einige Orte der Herrschaft:
Speyer (Reichsstadt), Diedesfeld, Deidesheim, Dudenhofen,
Freimersheim, Hambach a. d. Weinstraße, Kirrweiler, Ranschbach, ...
Karmeliterpatres in Speyer mit Herkunft aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden:
Mitteilung von Herrn Klaus
Lohrbächer, Bad Wimpfen, im Oktober 2015 anhand von Informationen des bereits verstorbenen Karmeliterpater Matthäus Hösler
(8. Okt. 1937 - 23. April 2009) vom Karmeliterkloster Bamberg:
Basilius a S.
Joanne
Geburtsname: Johannes
Lowis
*
13.
1.
1637 Aubel
(Belgien)
P
13.
2.
1656 Köln
W
2. 4.
1661 Köln
+
7. 11.
1691 Speyer
u. a. 1690 Prior in Speyer; gest.
7.11.1691 Speyer
Dionysius a S.
Nicolao
Geburtsname: Heinrich
Dionysii
*
27.
4.
1645
(Luxemburg)
P
17.
12. 1666
Köln
W
1669
+ nach 1704/05
u. a. 1696-99 Prior in Speyer
Aegidius a S. Nicolao
(Laienbruder)
Geburtsname: Johannes
Wiedenhorst
*
14.
8. 1636
(Utrecht)
P 1. 5. 1659
+
7. 10.
1691 Speyer
Apollinaris a S.
Maria
Geburtsname: Johann van
Dorn
*
15. 11.
1699 Arlon
(Belgien)
P
11. 11.
1723
W
22. 12.
1725
+
17. 12.
1763 Boppard
u. a. 1748-51 Prior in Speyer
Ferdinandus a S.
Francisco
Geburtsname: Ferdinand Franz
Wesius
*
11.
12. 1639
(Lüttich)
P 14. 3. 1660
W
1663
+ nach 1702
u. a. 1681 beim Prov.Kap.: Diskret des
Konv. Speyer
Telesphorus a S.
Petro
Geburtsname: Peter
Dautzenberg
*
21. 1.
1694 Heerlen/NL
P 20. 10. 1715
Köln
W
2. 4.
1719
+
6. 11.
1765 Worms
u. a. 1738 Subprior in Speyer
Odenheim (Mitteilung von Herrn Klaus Meyer aus Esens/Ostfriesland, Sept. 2012):
In 76684 Odenheim im Kraichgau, das auch zur Herrschaft der Bischöfe von
Speyer gehörte, gab es auch Einwanderer aus Brabant. Diese Gruppe war wohl so
bedeutend, dass im Türkensteuerregister von 1663 eine eigene Rubrik
"Brabander im Alten Stift", fortgeführt auch im Vogtgerichtsprotokoll
von 1673, enthalten ist.
Auffällig ist auch, dass ab 1660 bis etwa 1732 vier Odenheimer Pfarrer aus
Luxemburg kamen: Faber, Beck, Falize, Lembouri.
Dahn (kath. KB 1683 - 1800):
FINZ, Matthäus, Bettler, ohne festen Wohnsitz, aus Bischelbach/Luxemburg, oo
GELBART Anna Maria aus Hornbach. Tochter Maria Margaretha am 12.01.1747 in
Schindhard getauft und am 21.01.1747 gestorben.
Deidesheim (PRFK, XIV. Jahrgang, 1965, Seite 172):
ROßE, Adrian, † Deidesheim 25.12.1734, ein Holländer aus Herrn Schwarzhausen
Compagnie.
SOLENERT, Nicolaus, † Deidesheim 20.01.1735, von Bassingen in Luxemburg,
unter Herrn Schwarzenhausen.
Deidesheim (PRFK, XV. Jahrgang, 1966, Seite 311):
KRÄUTLIN, Brigitta, Witwe von Herrn Christian KRÄUTEL, † Deidesheim
23.10.1750, geb. in Zell in Tirol, 70 Jahre alt.
Deidesheim, neue Bürger (Rudi Hetterich: Familien in der VG Deidesheim
1381 - 1761. Eigenverlag 2010. Mitteilung von Dr. Sittinger, Zweibrücken):
DIEHL, Adrian, gebürtig zu Neulen in Brabant/Belgien, und Ottilie GROß,
gebürtig zu Deidesheim, neue Bürger am 15.11.1667.
DIEHL, Peter, gebürtig zu Neulen in Brabant/Belgien, und Maria Elisabeth
N.N., gebürtig zu Frankenthal, neue Bürger am 15.11.1667.
ENGEL, Johannes, gebürtig von Brabant, und nn MAUß, gebürtig zu Deidesheim,
neue Bürger am 14.11.1674.
ENGEL, Katharina, gebürtig in Brabant/Belgien, ihr Vater wohnt in
Weindelsheim, und Heinrich LEIN, gebürtig zu Wallenroth unter der Herrschaft
von Riedesel, neue Bürger am 15.11.1667.
GÖLLER, Adrian, gebürtig zu Marghofen im Bistum Antwerpen, und Apollonia
REICHARD, gebürtig zu Deidesheim, neue Bürger am 15.11.1667.
HORTT, Matthias, gebürtig von Biberich in Luxemburg, und Apollonia N.N.,
gebürtig zu Dannstadt, neue Bürger am 18.11.1645.
REINHARD, Stefan, gebürtig zu Herzogenbusch, und Anna Maria, Witwe von Hans
EHNER, zu Deidesheim, neue Bürger am 15.11.1667.
Dudenhofen (PRFK, Band X, 1982, Seite 20 - 22):
FRINZ, Cornelius, † Dudenhofen 29.9.1743, 25 Jahre alt, "oriundus ex
Murgestel von hartogenbusch in Hollandiar, in castris angelicis famulus
commisarii de attollerie".
GOTTINI, Katharina, * Dudenhofen 1.6.1744, T. d. Anselm GOTTINI,
"corporal de gradnatier (Grenadier) de regiment de Bocarboun (Bourboun ?)" aus Lille in Flandern stammend und seiner
Frau Franziska Carola.
GLOTREMI, † Dudenhofen 17.6.1734, "native zu brußl", Soldat im
Regiment Ruveck.
WISSENAUER, Barbara, * Dudenhofen 7.10.1734, T. d. Rosina (ohne
Familiennamen zu nennen verstorben) aus dem Luxemburger Land stammend. Die
Mutter bezeichnete als Vater den Grenadier Georg WISSENAUER in der Legion des
Herzogs De Arenberg.
Heiligenstein (heute Teil der
Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, ca. 5 km südlich von Speyer):
Mitteilung von Herrn Klaus
Lohrbächer, Bad Wimpfen, im Oktober 2015 anhand seiner Auswertungen des kath. Kirchenbuches der Pfarrei Heiligenstein mit Berghausen.
Landesarchiv Speyer, Bestand
F 6, Nr. 100, fol. 125 (alte Zählung)
VENGARES, Maria:
1662
November 14: Eheschließung von Andreas König, Schultheiß
des Kurfürsten von der Pfalz (Serenissimi Principis Palatini praetor et
civis) in Heiligenstein mit Maria Vengares(in) von Lutzernbergensis, Tochter von Joannis
Vengares.
Landesarchiv Speyer, Bestand
F 6, Nr. 100, fol. 126 (alte Zählung)
THOMAE, Caspar:
1665
November 9: Eheschließung von Casparus Thomae aus dem
Herzogtum Brabant (heute Belgien (Brabantinus), Sohn von Adriani Thomae, mit Sybilla
Castelholtz, Tochter von Joannis Gerardi Castelholtz und Enkelin des erwürdigen
Herrn Francisici Abelis (et neptis Rdi. P. (…) Francisci Abelis).
THOMAE, Joanna:
1666
Januar 12: Eheschließung von Joannes Treck aus Möers in Holland (ex
Möers in Hollandia), Sohn von Petri Treck, mit Joanna Thomae aus dem
Herzogtum Brabant, heute Belgien (Brabantina), Tochter von Adriani
Thomae.
Landesarchiv Speyer, Bestand
F 6, Nr. 100, fol. 139 (alte Zählung)
PEVILLE / BEVIL, Catharina:
Johannes Philipp Gerbes aus Heiligenstein heiratete 1710 Mai 5 in
der Pfarrkirche in Heiligenstein „Catharina
Bevil“ (Peville),
die aus Luxemburg stammte („ex patria
luxemburgensi oriunda“). Diese verstarb am 7. Oktober 1718 (wohl in Folge
der Geburt ihres Sohnes „Joannes Jacobus“,
der tags zuvor die Taufe erhalten hatte jedoch schon kurz darauf am 23. Oktober
zu Grabe getragen wurde). Catharina Peville
wird bereits 1699 April 26 im Kirchenbuch genannt.
n) Zur
Wiederbesiedlung weiterer Herrschaftsgebiete in der Pfalz
Landau wurde
1679 durch die Franzosen besetzt. Bis dahin war der Anteil von Einwanderern aus
Tirol und Vorarlberg gering. Durch ihre katholische Religion konnten sie keine
Bürger werden. Durch die Franzosen wurden die Katholiken bevorzugt. Durch den
Festungsbau stieg der Bedarf an Maurern, Steinhauern und Zimmerleuten kräftig
an und führte zu einer sprunghaften Erhöhung der Einwanderung aus Österreich
[2].
...
Bernhard Ullrich "Ortsfremde im katholischen Kirchenbuch Esthal
1713 - 1798",
Pfälz.-Rhein. Familienkunde, Band XV, S. 65:
XXXX
...
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
Mitteilungen anderer Familienforscher:
XXXXX
o) Zur
Wiederbesiedlung des Saarlandes durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
Walter Petto, "Wanderungen aus Tirol und Vorarlberg in das
Saarland", Saarbrücken 2000:
S. 32:
"Während der Dreißigjährige Krieg nur die äußerste Nordgrenze Tirols
berührt, leidet Vorarlberg unter den Schweden, die unter Wrangel 1647 Bregenz
erobern und ausplündern. Fortan geben die Alpenländer aufgrund der
Güterzersplitterung, des Geburtenüberschusses und der damit verbundenen Notlage
einen Teil der Bevölkerung durch Auswanderung in die durch den langen Krieg
menschenentleerten Gegenden Deutschlands und seiner westlichen Nachbarländer ab."
S. 59:
"Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges setzt, zunächst zögernd, ab
1680 verstärkt, eine Zuwanderung von Menschen aus dem Gebiet des heutigen
westlichen Österreich in das Saarland ein. Sie erreicht
in den Jahren 1710 bis 1750 ihren Höhepunkt und klingt bis zum Ende des
Jahrhunderts fast völlig ab."
Walter Petto, "Ein Einwanderung aus Tirol und Vorarlberg in die
Saargegend", Saarbrücken 1976:
S. 14:
"Die ersten drei Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Krieg kennen nur
spärliche Zuwanderungsraten. In den Jahren 1680 bis 1690 steigen die Zahlen
sprunghaft an. Dies mag mit der von König Ludwig XIV. betriebenen Konfessions-
und Siedlungspolitik in den von Frankreich reunierten linksrheinischen Gebieten
zusammenhängen. Katholische Religionsausübung wird ab 1680 auch in fast allen
protestantischen Territorien möglich, und die Einwanderung von
katholischen Siedlungswilligen wird in den Reunionsgebieten von
staatswegen gefördert."
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
p) Zur
Wiederbesiedlung von Rheinhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
Alzey - Trauungen im kath. KB Alzey ab 1692 bis 1750 (PRFK, Band 11,
1986, Seite 99):
REITZ,
Theodor, aus Luxemburg, oo Alzey 26.11.1726 PLATT Maria Elisabeth aus Alzey.
Ref. KB Westhofen (PRFK, XII. Jahrgang,1963, Seite 373):
1653, 23.
Jan., Susanna, eine ehel. Tochter Hans BLECHHAUSSERs von Semsfeld aus dem
Lützenburgerland, wohnt auf der Menzerfort, ...
1654, 29.
Jan., Jacob, ein ehel. Sohn Mathias COXEN aus Brabant, haltet
sich Hier im Taglohn auf. ...
1658, 30.
Jan., Marx, ein ehel. Sohn Hans Peter AUSSEHHOFFs von Mastrich, hat Herrn Marx
Körners Guth von Odernheim allhier bestanden. ...
1654, 26. Febr., Peter, ein ehel. Sohn Simon GERITs aus dem
Lückerland, Meckenheimischer Hofmann. ...
1662, 12.
März, Anna Maria, eine ehel. Tochter Franziskus ERNANDs von Amsterdam, papist;
...
Kath. KB Worms-Herrnsheim (PRFK, XX. Jahrgang, 1971, Seite 181ff):
1651, 29.
Juli, NIEDERBACHER Maria aus Dittlingen bei St. Johannisberg im Luxemburgischen
oo BAUERFEIND Thomas Christoph, gebürtig aus der Herrschaft Valß in Tirol.
1653, 7.
Jan., HENRICH Niclaß oo MÜLLER Sara; beide "Brabenter", wohnhaft zu
Herrnsheim.
1653, 28.
Okt., RUSPAN Anna († Hans RUSPAN in Rollingen, Lützenburg Land), oo NN Michael,
von Schwickert im Kurfürstentum Trier gebürtig.
1655, 6.
April, JANNESEN Johann, Junggeselle († Joh. J. in Horn in Brabandt) im Amt
Osterwegt bürtig, oo Jgfr. VON MÖHRS Maria, bürtig von Kassel in Brabandt (†
Simon v. M.); nach gehaltener Hochzeit nach Bürstadt über Rhein gezogen,
dortselbsten "niedergeschlagen".
1656, 3. Febr., VON HOFF Matthias von Moll, antwerpischen Gebiets in
Brabant, oo WALTER Maria, Witwe von Arnold WALTER.
1656, 3.
Okt., VON DER ACHTERS Johann, zu Mürgeßel in Brabant gebürtig, oo PAUL
Elisabetha, Witwe von Peter PAUL.
1657, 16.
Jan., SCHMIDT Wilhelm († Wilhelm SCHMIDT) aus Bortringen, hochadel.
Fraustischen Gebiets im Lützenburger Land, oo BILL Ottilie († Caspar BILL zu
Ebersingen in Lothringen, nächst bei Santerfohr (St. Avold?) gebürtig.
1657, 30.
Jan., KORMANN Lorenz (Benedict K.) zu Rödell in Brabant gebürtig, oo WILHELMI
Maria (Leonhard W.) aus Costern (auch in Brabant) gebürtig.
1658, 10. Sept., MEHLL Antonius, S. v. Johann M. Gemeinsmann zu St.
Antonisberg im Herzogtum Geldern oo PAUL Cornelia, T. v. † Peter PAUL,
gewesener Ger. M. dahier.
1665, 20. Jan., VEITH Henrich von St. Antonisberg in Gelderland oo VEITH
Magdalena, T. v. Michel VEITH, Ger. M. in Herrnsheim.
1670, 26. August, VON DER KEHR Johann aus Brabant, oo SOMMERHAUSEN Anna, aus
Köln (Coloniense).
1671, im Juni, SCHUMACHER Paulus aus Brabant, oo Jgfr. SCHÖPP Anna Barbara.
Hier folgen im Kirchenbuch 2 leere Seiten! (1671 -
1680).
1681, 21. Jan., DREIS Anna Maria, Jgfr. aus Gelderland oo BARR (?) Andreas.
1682, 28. Sept., HEINTZ Wilhelm aus Olingen in Luxemburg, oo SCHANTZ Anna
Maria, Witwe.
1682, 4. Nov., CLAS Elias von Diedenbrach (?) in den Niederlanden, oo NÜTGERS
Maria, Witwe.
1683, 28. Jan., GOTTHARTH Karl aus dem Hennegau in d. flandr. Bergen
[belgische Provinz Hennegau mit der Hauptstadt Bergen], Witwer, oo METZER Anna
Maria aus Heppenheim (Bergstr.), witwe von Joh. BELMAN, Vagabundi.
1685, 26. Juni, BONN Magdalena, Jgfr. aus Dinnesberg im spanischen
Gelderland, oo RUMMEL Johann Bernhard, Witwer.
1686, 10. Jan., ANSTOS Jean, aus Lubereck im Gelderland, oo Jgfr. METESHEM
Maria aus Possem im Kölnischen.
1687, 25. Nov., VON HOFF Matthias, Bg. u. Gem. M. in Herrnsheim (Sohn von
VON HOFF Matthias, aus Brabant, der 1656 in Herrnsheim heiratete?), Witwer, oo
Jgfr. SCHAD Anna Maria, gebürtig im Lützelburger Land.
1691, 24. Mai, SUEDERMANN Wilhelm, Witwer, Gebürtig aus Niederland, nun Gem.
M. in Herrnsheim, oo Jgfr. NN Anna Maria, geb. von Motzerum (Monzernheim?).
1697, 9. Juli, MONNE Ägidius aus dem Bistum Lüttich, oo RUDIGER Euphrosine
aus dem Gebiet von Landeck in Tirol.
Bis 1724 (Ende des 1. Bandes des Kirchenregisters)
keine weiteren Einwanderer aus Luxemburg und Brabant.
Osthofen (PRFK, XXII. Jahrgang, 1973, Seite 418 - 420, "Niederländer
in Osthofen"):
1650:
VAN LOHN Arnold aus Holland, oo 1651 Magdalena Witwe von Hans Conrad WUNDER.
STAHL Jan, Zimmermann von "Rauten unter dem Stift Utrecht"
[vielleicht Hauten bei Utrecht], oo 1650 Elisabeth BREYVOGEL.
DIMLER Jan aus "Ostholland", Pflugwirt und sein Bruder Gerhard
DIMLER aus "Ostholland".
WALTER Christian aus Holland.
THÖNGES Adrian aus Brabant.
ARND Cornelius aus Holland.
GORIUS Georg aus Brabant.
JANSEN Peter van Dyck.
CAPELLEN Cornelius aus Brabant.
MAGNUS Till, Wundarzt, aus Holland.
1652:
URLEMANN (heute ORLEMANN) Arnd, Zimmermann aus "Sprang in der
Langenstraat" [Sprang-Capelle bei Tilburg], oo Gertraude DE JONG.
VAN BRUGGHOVEN, Bierbrauer aus Holland.
VAN BRUGGHOVEN, Heinrich, aus Holland.
1653:
ADRIANß Adrian von Tilburg, oo 1653 Tochter von Wilhelm GÖRTZ [auch aus
Holland].
GÖRTZ Wilhelm aus Holland.
DE SCHIER Jan aus "Romel" bei Mörs, oo 1635 Gertraud, Witwe von
Jakob WETZEL.
1654:
NÄGELS Johann aus Brabant.
DUBAST Jakob aus Brabant.
ADRIAN Erhard aus Brabant, oo 1653 Petronella.
WILHELM Adrian aus Brabant.
ANDRE Jan aus Brabant.
JANSEN Peter aus Holland.
1656:
WILHELMS Jost.
1659:
FUNGGUS Veit aus Antoniusberg [Tönisberg über Krefeld] in Geldern, oo 1659
Anna Maria SCHMIDT.
DE JONG Heinrich aus Holland oo 1659 Alkoina VAN ALLMANSKIRCH [vermutlich
aus Brabant]
ADRIAN Anton von "Ficht bei Herzogenbusch" [Vught, südlich Herzogenbusch], oo 1659 Maria JANSON von "Grunsland bei
Steinberg".
1660:
VAN KERKHOFF Adrian Wilhelm aus Brabant.
1661:
MARTIßEN Jan von "Bontruck in der Langen Straat", oo Elisabeth
BUTTELBERGER (heute BOTTELBERGER) aus Seeland.
GALLBERG Adolph aus dem "Lande Gülch" (Jülich) oo 1661 Tochter von
Hans WECKER.
VAN ALZT Georg Jakob von Tilburg, oo 1661 Tochter von Jakob DUBAST.
JANSON Hans Heinrich von "Hültzen in Holland", oo 1661 Tochter von
Jakob MARR.
PITSCH Paul aus dem Jülischer Land.
MENGES Wilhelm aus Brabant.
1664:
JANSEN Martin aus Holland, oo Tochter von Peter SCHRAMM, sie oo II.
Cornelius ADRIAN.
JANSON Jan aus Nymwegen.
JANS Cornelius von Lohn [Lohn op Zand, zwischen Tilburg und Sprang] in
Brabant.
JOST Cornelius aus Brabant.
ALMANSKIRCH Jan aus Brabant.
VAN LORHOFEN Heinrich Walther von Lohn [Lohn op Zand, zwischen Tilburg und
Sprang] in der Meierei Herzogenbusch, oo 1666 Witwe von Arnd URLEMANN [aus
Sprang-Capelle bei Tilburg].
1666:
OELIX Jan Cornelis aus Holland, oo 1666 Witwe von Arnd JANSON [wohl auch aus
Holland].
DE FRIEß Martin Claß von "Neubruck uff der Langenstraat im Maier vor
dem Bosch" in Holland [wohl Nieuwkuijk westlich Herzogenbusch], oo Witwe
von Gerhard ADRIAN [wohl aus Holland].
1673:
THEIß Peter von "Tönnesberg in Geldern" [Tönisberg über Krefeld].
1678:
WEINAND Gerhard von "Dillenbricht im Lande von Lück" [Lüttich].
GIßBERT Marx, von Nymwegen.
Nierstein (PRFK, Jahrgang X, 1982):
Keine Einwanderer aus Luxemburg und Brabant in den ref. KB von Nierstein
(1607 - 1700).
Erbes-Büdesheim (PRFK, Band XI, 1986, Seite 154; ref. KB von 1651 - 1685)
DIRCKS, Johann, "auß der Mäyerey von des Hertzogen Bosch", im März
1666 Taufpate.
JANßEN, Andreas, "auß dem Luikerlandt", im März 1666 Taufpate.
q) Zur
Wiederbesiedlung von Südhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant
Heppenheim a. d. Bergstraße - Sippenbuch I (1517 - 1668) und Sippenbuch
II (1669 - 1740):
DE GRAMMAER,
Gernod Ernst, aus Luxemburg von Hoffalis (?) [Houffalize s Ourthe, Belgien] und
RACHIR (?), Susanna, aus dem Land von Stavilo (?) [Stavrilo, heute: Stavelot
bei Malmedy/Belgien]. 1653 Tochter Anna Susanna in Ober-Hambach geboren, 1658
Sohn Simon Matthäus in Bensheim getauft.
DIETERICH,
Johann Jakob, Jgs. aus Kerff, Herzogtum Limburg, oo Heppenheim 1.6.1660 HAYL,
Anna Sibylla.
FLORCHINGER,
Johann Martin, aus Luxemburg, Trierischen Gebietes, oo Heppenheim 17.6.1664
EMICH Anna Margareta, Wwe. GIRSING.
FLOßE,
Michael, von Brüssel in Brabant, und Anna N.N., Sohn Jodokus am 9.7.1686 in
Heppenheim getauft.
HENRIQUE (?),
Michael und BLANQUE (?), Anna, Reisende aus Kamdusi (?), einem Ort in Brabant,
Tochter Anna Margareta am 21.03.1660 in Heppenheim geboren und am 22.03.1660
getauft.
KOSTERT (?),
Peter, aus der Provinz Luxemburg, und Ottilia N.N., Sohn Christoph am 3.3.1654
in Heppenheim getauft.
MARTIN,
Paul, aus Edam in Holland, und Margareta N.N., Tochter Margareta oo Heppenheim
1.2.1661 REIPELL, Johann Heinrich.
PROBST,
Lambert, aus Maastricht, oo Heppenheim 26.10.1660 Ottilia N.N., Wwe. des
Philipp STUGERT [STUCKART] aus Gernsheim.
SCHMIT(Z),
Johann, unter dem Herzog vom Busch ('s Hertogenbosch) und Maria N.N., Sohn Adam
begraben Heppenheim 7.2.1704.
VONHEYDEN
(VONDERHEIDEN), Johann, S. v. Hubert V. in Beverlo in Brabant und Anna N.N., oo
Bensheim 8.6.1717 WEITLOF Anna Margaretha aus Heppenheim.
WADENDORF,
Johann, Junggeselle aus Belgien, oo Heppenheim 16.01.1668 Jgf. Margaretha N.N.,
† Heppenheim 26.04.1698.
2.)
Gründe für die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Westpfalz
a) Wirtschaftliche Gründe im Herkunftsland
Wirtschaftliche
Gründe werden oft als Grund für die Auswanderung genannt.
Wird ergänzt.
b) Politische Gründe im Herkunftsland
Wird
ergänzt.
c) Religiöse Gründe im Herkunftsland
Die Auswanderung aus Luxemburg und Brabant erfolgte nicht unbedingt aus
religiösen Gründen. Konfessionelle Überlegungen haben bei der Wahl der
Arbeitsorte jedoch eine wesentliche Rolle gespielt.
Durch den Aufstand der Niederlande wurde der nördliche Teil (’s-Hertogenbosch)
vom Herzogtum Brabant getrennt und 1648 als Teil der Generalitätslande der
niederländischen Union einverleibt. Dies bedeutete für die Bevölkerung bis 1816
den Verlust der Freiheit, den katholischen Glauben auszuüben. Dies könnte eine
Erklärung für die Auswanderung von Katholiken aus dieser Region zwischen 1650
und 1670 sein.
Wird ergänzt.
d) Überbevölkerung in Luxemburg und Brabant
Wohl
kaum. Aus St. Vith wird berichtet, dass dort nach dem Dreißigjährigen Krieg
viele Häuser zerstört waren und eher Zuwanderer erforderlich waren.
Wird
ergänzt.
e) Begünstigungen in der Pfalz
Steuerfreiheit für einige Jahre u. a. waren Anreize, mit denen versucht
wurde, die Auswanderer aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz zu locken.
Wird ergänzt.
f) Bauhandwerker
Bei den bisher erfassten Einwanderern aus Luxemburg und Brabant waren nur
wenige Bauhandwerker, ganz im Gegensatz zu den Einwanderern aus Tirol.
g) Kaufleute/Händler
Bei den bisher erfassten Einwanderern aus Luxemburg und Brabant waren
etliche Kaufleute und Händler.
h) Sonstige Gründe
Wird
ergänzt.
3.) Bevölkerungsentwicklung im Westricher Bergland
In der Westpfalz, besonders im Raum zwischen Homburg im Südwesten und
Winnweiler im Nordosten, ist eine erhebliche Anzahl von Einwanderern aus
Luxemburg und Brabant festzustellen. Die genauere Verbreitung ist nach
Auswertung weiterer Quellen vorzunehmen.
Südlich der Westricher Niederung sind anscheinend kaum Einwanderer aus
Luxemburg und Brabant zu finden. Weitere Auswertungen sind noch nötig.
Auffällig ist auch die Einwanderung in rheinhessische Gebiete.
Wird ergänzt.
4.) Einfluss der Einwanderer aus Luxemburg und Brabant auf
die Entwicklung der Pfalz
Während die Schweizer, Luxemburger
oder "Franzosen" vorwiegend als Bauern, Hirten, Knechte und
Angehörige des örtlichen Handwerks hier ansässig wurden, waren die Tiroler in
einem hohen Maß Bauhandwerker. Sie spielten daher beim Wiederaufbau der Dörfer
eine nicht unbedeutende Rolle.
Die Luxemburger und Brabanter kamen schon kurz nach dem Dreißigjährigen
Krieg in das entvölkerte Land und wir müssen davon ausgehen, dass sie besonders
in der Landwirtschaft tätig waren. Besondere Hinweise auf ihr Wirken sind dem
Verfasser nicht bekannt.
Wird ergänzt.
5.) Klärungspunkte
Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant
setzte schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg ein, hatte um 1660 einen
Höhepunkt und nahm ab 1670 immer mehr ab. Diese erste Welle betrifft
anscheinend die nördliche Westpfalz und nördliche Vorderpfalz sowie Rheinhessen
und Südhessen. In der nördlichen Westpfalz kamen aber auch zwischen 1700 und
1750 recht viele Einwanderer aus Luxemburg und Brabant an, siehe z. B.
Schallodenbach. War dies eine 2. Welle, die mit Ende des Spanischen
Erbfolgekrieges einsetzte?
Genügend fundierte Auswertungen stehen noch aus.
Gab es mehrere Einwanderungswellen? Wodurch wurden diese
bestimmt? Was unterscheidet diese Wellen?
Wieweit sind Wallonen (Einwanderer aus dem
französisch-sprachigen Belgien) zu berücksichtigen?
Wieweit sind ehemals luxemburgische Gebiete im heutigen
Rheinland-Pfalz zu berücksichtigen?
Wie lange waren die Einwanderer unterwegs?
Zum Vergleich:
Bei der Auswanderung kommt Jörg Wahrenberg (ASF ID 196, 3 - 2015, Seite 8) auf folgende Zeit:
"Eine Fußreise aus dem Saarland mit der ganzen Familie nach Rotterdam dauerte ca. 2 Monate."
Wird ergänzt.
6.)
Umfang der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant
a) Gesamtzahl der Einwanderer aus Luxemburg und
Brabant
Es ist
äußerst schwierig, den Umfang der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant bzw.
die Gesamtzahl aller Einwanderer zu ermitteln. Dies hat viele Gründe:
- Viele
Orte in der Pfalz sind noch nicht ausgewertet.
- Für
viele Orte fehlen die Kirchenbücher oder andere Quellen.
- Viele
Kirchenbucheinträge enthalten keine Herkunftsangaben.
- Orte
in den Herkunftsangaben sind nicht unbedingt lokalisierbar.
- "von"
in Herkunftsangaben betrifft oft den letzten Aufenthaltsort und nicht den
Geburtsort.
- Bei
vielen Einwanderern gab es keinen Grund (Heirat, Kindstaufe, Patenschaft)
für einen Kirchenbucheintrag.
- Nach
einer gewissen Zeit und Integration der Einwanderer wurde nicht mehr auf
deren fremde Herkunft hingewiesen.
- Ein
Ort in der Pfalz war evtl. nur Zwischenstation auf dem Weg zu einem
anderen Ziel.
- Saisonarbeiter
und dauerhaft Zugewanderte sind nicht unbedingt zu unterscheiden.
- Offen
ist oft, wieweit eine Familie oder Geschwister und Eltern mit einwanderten
oder folgten.
- Offen
ist oft, ob eine Person die Region wieder verließ.
- Frauen
werden in Heiratsakten oft nur mit dem Vornamen und ohne Herkunftsangaben
genannt.
- Einwanderer
werden oft in mehreren Orten genannt (und damit evtl. mehrfach gezählt).
Zu beachten
ist auch der Anteil der Frauen bei den Auswertungen. Sehr unklar ist, wie groß
der Anteil von Kindern ist. Bei der späteren Auswanderung aus der Pfalz nach
Amerika wanderten viele Familien mit Kindern aus. Wie groß der Anteil von
Familien an der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant ist, lässt sich bisher
nicht zuverlässig abschätzen.
Die
bisherigen Zahlen geben noch kein rechtes Bild und jede Abschätzung ist sehr
unsicher. Zu viel Forschungstätigkeit steht noch aus. Trifft man einige
Annahmen, kommt man zu folgender Abschätzung:
Zwischen 1650 und 1750 kamen in der Größenordnung etwa 10.000
Menschen aus Luxemburg und Brabant in das Gebiet der heutigen Pfalz.
Wer kann das besser abschätzen? Wer hat mehr
Information?
b) Anteil der Bauhandwerker an der Gesamtzahl aller
Einwanderer aus Luxemburg und Brabant
Scheint gering zu sein.
Wird ergänzt.
c) Anteil der
Einwanderer aus Luxemburg und Brabant an der Gesamtzahl aller Einwanderer
in die Pfalz
Wird ergänzt.
7.) Fazit
Wird ergänzt. (Zuerst sind noch viele Daten und Fakten zu sammeln.)
Die bisherigen Auswertungen deuten darauf
hin, dass im Westricher Bergland in der Zeit zwischen 1650 und 1750 ein
erheblicher Anteil der Einwanderer aus Luxemburg und Brabant kamen. Südlich
davon - und weiter von den Herkunftsgebieten entfernt - sind keine oder nur
wenige Einwanderer aus Luxemburg und Brabant zu finden.
Auch in der Vorderpfalz, in Rheinhessen und
Südhessen findet man relativ viele Einwanderer aus Luxemburg und Brabant.
Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant
setzte schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg ein, hatte um 1660 einen
Höhepunkt und nahm ab 1670 immer mehr ab. Diese erste Welle betrifft
anscheinend die nördliche Westpfalz und nördliche Vorderpfalz sowie Rheinhessen
und Südhessen. In der nördlichen Westpfalz kamen aber auch zwischen 1700 und
1750 recht viele Einwanderer aus Luxemburg und Brabant an. Genügend fundierte
Auswertungen stehen jedoch noch aus.
Die Einwanderer findet man vorwiegend in
katholischen Kirchenbüchern, eher selten in reformierten Kirchenbüchern.
Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant
unterscheidet sich bezüglich der Berufe der Einwanderer und des Zeitraums der
Einwanderung sowie der Gesamtmenge der Einwanderer wesentlich von der Einwanderung
aus den Alpenländern.
8.) Literaturverzeichnis
[1] Geiger, M. u.a.: Westrich und Pfälzer Bergland.
Landau i. d. Pfalz: Verlag
Pfälzische Landeskunde, 1993
[2] Geiger, Michael (Hrsg.): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde,
Landau 2010.
[3] Christmann, Ernst: Dörferuntergang und -wiederaufbau im Oberamt Lautern
während des 17. Jahrhunderts. Otterbach-Kaiserslautern 1960.
[4] Henrich, K.: Einwanderungen nach Landau in der Pfalz im Zuge von
Reformation und Gegenreformation 1520 - 1830.
Speyer 1971, Pfalzatlas, Textband S. 733ff
[5] Schneider, N. A.: "Die Wiederbesiedlung der sickingischen
Herrschaft Landstuhl nach dem 30jährigen Krieg."
Magisterarbeit, Landstuhl 1998.
[6] Müller, Hermann; Petry, Wendelin: "Denombrement der
Herrschaft Landstuhl Anno 1681."
Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, 52. Jahrgang, 2003, Band XV, Heft 6, Seite
305 - 316
[7] Knocke, Theodor: Die Wiederbesiedlung des Dorfes Kindsbach vor
dreihundert Jahren.
Heimatkalender Stadt und Landkreis Kaiserslautern 1973.
[8] Blaeu, Joan: ATLAS MAIOR of 1665, GERMANIA, AUSTRIA & HELVETIA.
Nachdruck im TASCHEN-Verlag.
[9] Dr. Berthold Budell: "Register zu den Kirchenbüchern der
katholischen Pfarrei Schallodenbach 1683 - 1798", Selbstverlag 1998.
[10] Bauer, Markus: "Das erste Kirchenbuch der reformierten Pfarrei
Miesau 1681 - 1719", Schönenberg-Kübelberg 2011.
[11] HUTER; MEYER; ERNST: "Katholisches Kirchenbuch Zweibrücken 1685 -
1798", Zweibrücker AG, 2010.
[12] Eberts, Hans-Joachim: "Die katholischen Einwohner der Pfarrei
Reichenbach 1685 - 1811", Ludwigshafen, 2005.
[13] Dr. Rudolf Schneller: "Register zum 1. Kirchenbuch der
katholischen Pfarrei Winnweiler 1704 - 1743".
[14] Zweibrücker AG: "Register zu dem 1. kath. Kirchenbuch der Pfarrei
Homburg/Saar 1681 - 1694"; Zweibrücken 1990.
[15] Zweibrücker AG: "Register zu den Kirchenbüchern der katholischen
Pfarrei Kirchenarnbach 1706 - 1798"; Zweibrücken 1992.
[16] Alfred Hans Kuby und Helmut Kimmel: "Die Wiederbesiedlung des
Amtes Bolanden nach dem Dreißigjährigen Krieg." Heimatstelle Pfalz,
Kaiserslautern, 1985.
[17] Bauer, Markus: "Familienbuch der katholischen Pfarrei Brücken
(Pfalz) 1690 - 1899. Brücken 2011.
[18] Paul, Roland: "Die Einwanderung in die Pfalz vom 16. bis zum 19.
Jahrhundert. Mit Beispielen aus dem Kreis Kusel."
Westrichkalender Kusel 2012, Seite 22ff
[19] Braun, Fritz; Rink, Franz; Poller, Oskar: Die Herkunft der Neubürger in
Kaiserslautern (1597 - 1767). Textband I zum Pfalzatlas, Seite 609ff.
[20] Pfälzisch-Rheinische Familienkunde (PRFK) inkl. Pfälzische Familien-
und Wappenkunde.
[21] Poller, Oskar: Genealogie und Bevölkerungsgeschichte. PRFK Band X, 1982
- 1985, Seite 367ff.
[22] Sippenbücher von Heppenheim a. d. Bergstraße
[23] Hetterich, Rudi: Familien in der VG Deidesheim 1381 - 1761. Eigenverlag
2010.
[24] Müller, Hermann: Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in den
Landkreis Kaiserslautern nach dem Dreißigjährigen Krieg.
in Heimatjahrbuch 2014 des Landkreises Kaiserslautern, Seite 165 - 172
[25] Müller, Hermann: Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, 64. Jahrgang, 2015, Band XVIII, Heft 5, Seite 245 - 262
Wird ergänzt.
Revision History:
1. Homepage-Version erstellt am 25.09.2011,
ergänzt am 04.12.2011 nach Auswertung des Familienbuches der kath. Pfarrei
Brücken.
ergänzt am 27.12.2011 mit Auszug aus dem Westrichkalender Kusel 2012.
ergänzt am 01.01.2012 nach Auswertung der ältesten KB von Landstuhl.
ergänzt am 05.03.2012 nach weiterer Untergliederung der Herrschaftsgebiete.
ergänzt am 09.03.2012 nach Auswertung der kath. KB von Meisenheim am Glan.
ergänzt am 06.09.2012 mit Daten aus Steinwenden und Westhofen.
ergänzt am 17.09.2012 mit Änderung des Titels der Ausarbeitung.
ergänzt am 06.10.2012 mit Daten von Dahn, Deidesheim, Dudenhofen und Fürfeld.
ergänzt am 21.10.2012 mit Daten aus Meisenheim und Weisenheim am Sand.
ergänzt am 07.04.2013 mit Daten aus Heppenheim a. d. Bergstraße.
ergänzt am 27.05.2013 um neue Bürger in Deidesheim aus Luxemburg und Brabant.
ergänzt am 31.08.2013 um Präzisierung des Herkunftsgebietes, Daten aus
Kaiserslautern u. a.
ergänzt am 28.07.2014 um Einwanderer nach Frankenthal.
ergänzt am 30.07.2015 mit Daten aus Bürgeraufnahmebuch von Zweibrücken.
ergänzt am 20.10.2015 um Daten von Heiligenstein bei Speyer.
ergänzt am 25.11.2015 mit Daten aus Lambsheim.
Der
Verfasser bittet um Zusendung von Ergänzungen und Berichtigungen.
Mehr Information zu meiner Forschung finden Sie auf meiner Haupt-Homepage:
http://www.Mueller-Heppenheim.de
ENDE